Mixed pickles-Dichtung
und Wahrheit
vom Liebesessig I & II
Hätt`einst... von
Tetzel bis Kleopatra, St. Hildegard und meiner Wenigkeit
vom Pensionierungsloch
Doch manchmal geht es ohne ihn: Medizynisches
Die Suppe lügt- mein Essig nicht!
Auf dem Holzwege
Es wollt einst ein Pfarr-Herr
was dichten,
fing an, die Gedanken zu richten,
doch- wie gemein!
Es fiel ihm nichts ein.
Er mußt auf das Dichten verzichten
Wenn in der Küch`
aus dem Becken dir`s klopft,
weil Wasser aus dem Hahne tropft
und an Klempners Statt dir schnelle
einer hilft an Ort und Stelle,
steht hoch wohl in der Menschen Gunst
-falls`s wer was kann- des Dichtens Kunst.
Wohl dem, der die Sache kann richten
den tropfenden Hahn abdichten
Willst Worte du in Verse
bringen,
auf daß dir mög` der Reim gelingen,
weil du magst in schlichten
Versen dir was dichten,
steht hoch wohl in der Menschen Gunst
-falls`s wer das kann- des Dichtens Kunst.
Wohl dem, der die Sache kann richten
den holpernden Vers nun dichten
Willst du im Alter sein
voll Licht
in deinem Verstand und sonstwo dicht
und bist drum -der Natur vertrauend-
Kürbiskerne öfter kauend,
steht hoch wohl in der Menschen Gunst
(falls das` was bringt) des Dichtens Kunst.
Wohl dem, was die Sache kann richten
die undichte Stelle nun dichten
Als neulich ich nasse
Füße bekam-
weil Schwarzbieressig ich aus dem Fasse entnahm,
war dies Verdruß mir auf die Dauer
mein Fuß, der nass und essigsauer
Da stand auch bei mir in großer Gunst
alles, was hilft zu des Dichtens Kunst.
Wohl dem, was das Fäßchen kann richten
und alles, was undicht, abdichten
Hat man so was schon gehört?!:
Man sagt von mir- was mich schon stört,
ich würd bei meinem Essigbrauen
auch manchen Liebesessig bauen.
Dabei wär die Idee nicht schlecht.
Ein guter Essig ist mir recht
Ich las auch schon so
manchen Spruch
in manchem schlauen Essigspruch,
das da lobt Thymian, Giersch und Quendel,
daß der mit Rosen und Lavendel
gut sei als Essig der Liebe.
Ich sag`s aus freiem Triebe.
Doch als ich begann,
solchen Essig zu brauen,
da hat mich`s schlichtweg umgehauen
als um mich lag -so in der Luft
`ne Wolke von Lavendelduft.
Da pfiff ich aus freiem Triebe
auf solchen "Essig der Liebe".
Da nannt ich den- man
glaubt es kaum-
ganz einfach schlichtweg "Liebestraum"
gab zu ihm reichlich süßen Wein,
bis daß er schmeckte gut und fein
- trank dann aus freiem Triebe
den früheren "Essig der Liebe".
Und als einfach ich `s
mußte ausprobieren
wollt solch süßen Essig für mich inhalieren-
und setzte dem zu, was wirklich stimmt
etwas Zucker mit reichlich Zimt,
sagt alles stolz im Chore:
"So macht man aceto d`amore!"
......
Drum kauft, weil der Essig so toll ist,
so lange das Fäßchen noch voll ist!
Auf Kalmus kann man getrost
vertrauen.
Seit alters ist Hilfe er beim Verdauen.
Doch Römer und Orientalen
ihn auch für `was andres empfahlen:
Er sei -so sag still ich`s dir und mir-
schlichtweg ein Liebeselexier.
Und als ich im Kreis
der Senioren,
wo man "Essig" als Thema erkoren,
beiläufig in meinem Berichte,
erwähnte die Kalmus-Geschichte
- wie ließ ich mich dazu betören?!-
wollt` nur noch vom Kalmus man hören
Und als ich -zum Essig
1001
gelobt von der Dame, so aus Mainz-
dazu noch ein wenig verstohlen
vom Kalmus mir reichlich wollt` holen.
Da lobt man allseits den "1001"
und nicht nur die Dame, so aus Mainz-
Zu solchem sollen mir
dienen
mit Enzymen und mit Vitaminen
des Orients Früchte voller Pracht-
wozu hat der Himmel sie sonst denn gemacht?!
Auch Kalmus dazu nahm ich reichlich,
da solcher unvergleichlich.
1001 von mir ist- welche
Pracht-
(wie jeder) mit Lust und mit Liebe gemacht
Die Zahl der Nächte 1001
in Bagdad einst- nicht nur in Mainz-
zeigt, daß mit ihm in den Lüften
des Orients Essenzen in Düften
Doch las ich auch vom
Damiana-Kraut,
das von den Indios würd` angebaut,
daß es für Vieles sei gesund-
macht daraus mir einen Essig rund-
nahm dazu mit freudiger Mienen
Früchte, die voll Vitaminen.
Doch dann las ich- wie
schön und nett-
mehr noch dazu im Internet,
ich las dort, daß man- ob Frau ob Mann-
es auch noch für andres gebrauchen kann.
Wer möchte Viagra noch kaufen,
kann man von solchem Essig saufen!!
Drum kauft, weil der
Essig so toll ist
so lange das Fäßchen noch voll ist!
Doch hätt
einst der Tetzel meinen Essig gekannt,
als er gezogen durch das Land,
ja hätt er vom Essig, dem meinen, besessen
hätt` er den Ablaß gewiß glatt vergessen.
Er wär mit einem Essigstand
gezogen durch das ganze Land,
hätt` lassen hören sein Geschrei:
"Zum süßen Essig kommt herbei!
Ihr sollt an dieser Himmelsgaben
erquicken all` euch und erlaben!
In Scharen kommt und eilet herbei.
Tantaradei, zum ewigen Mai!
Von meinem Essigsyrup kauft-
ihr Leute all- zum Essig lauft!
In ihm ist aller Kräuter Kraft.
Er ist halt ein besondrer Saft.
Es wächst manch Kraut für manche Not.
Nur nicht das Kraut gegen den Tod.
Zum Essig mit Rosmarin, Ysop, Salbei
mit Rosen und Quendel, eilet herbei!
Ja, kaufet, ihr Leute, vom Essig mit Quendel,
erlabet euch all` an dem mit Lavendel.
Was sollt ihr nach VIAGRA laufen,
Von meinem Essig müßt ihr kaufen,
denn den Kalmus -gar nicht so dumm-
nimmt mancher als Aphrodisiakum,
wie einst in Rom und ich sag`s euch gleich-
im Orient heut so mancher Scheich,
und auch so mancher Muselmann,
der keinen Wein sich gönnen kann.
Kommt Leute
kauft vom Essig mein.
Warum sollt es ein schlechter sein,
solange ihr euch könnt erlaben
an solcher edlen himmlisch Gaben.
Es schätzt so gar manch` junger Lümmel,
-mit Anis und Fenchel- meinen Kümmel,
und möchte gar nie mehr vermissen
den mit Minze und Melissen-
und den Essig, den ich gebraut
zu Johanni mit heilsamem Kraut.
Ich empfehl
auch meinen St. Damiano,
von dem ich hab auch im EXTRA-SANO!
Könnt Jungbrunnen -Wässerchen stehen lassen,
müßt nur bei mir vom Essig fassen!
Man wird mit solchem Essig gar
fit und alt schier hundert Jahr,
wie weyland der biblisch` Methusalem,
der joggend nach Jersualem,
als er im "Walfisch zu Askalon"
gewiß hat probiert solchem Essig schon.
Sogar im Himmel, die Engelsheere,
stimmen an Halleluja- und Essig-Chöre,
denn Nektar-Honig -Ambrosia
sind auch für Engelwesen da!
Und selbst die Heil`gen fallen mit ein:
Wie gut muß da mein Essig sein!
Der Altfeind
selbst- Diavolo-
mit Eichenrinden-Balsamico
verschneidet, was ich mit Chili gebraut,
damit mit Feuer er verdaut,
was er verschluckt- der Himmeldrachen-
in unersättlichem Teufels- Rachen!
Denn Essig,
ja das sag ich dir:
der ist ein Lebenselixier,
an dem sogar , ihr lieben Leut`
der Teufel selber
sich erfreut
Sogar schon die alten Ur-Chinesen,
sind solche Essigfans gewesen.
Es wurd bei ihnen in keinem Falle,
der Essigkrug je leer, denn alle,
alle Tage ihres Lebens,
trank keiner den Essig je vergebens.
Denn guter Essig, der kann killen
gar Viren, nebst Schadpilz und Bazillen-
Kauft solchen bei mir- und nicht zu andern
müßt ihr pilgern oder wandern!
Kauft ihn bei mir und nichts vergebens
erwerbt wohlfeil ihr das "Elixier des Lebens"
Ließ davon manch` Ölscheich seinen Renn-Gaul saufen,
dann könnt`der ins Ziel noch weit schneller laufen,
und nicht müßt der auf der Rennbahn verderben!
Solch`s könnt ihr wohlfeil für euch hier erwerben!
Könnt so euch wie den Renngaul doppen.
Ich will euch -ehrlich- mitnichten foppen:
Nicht mach ich Essig für Hund und Katz!
Auch wenn den söff gern mancher Spatz:
Ihr selbst sollt von solchem Essig ha`n
und alles andre lassen stahn.
Drum eilt, ihr Leut, in großen Haufen
solch` Essig hier, bei mir, zu kaufen!
der da für jeden- der mir und dir
solch unvergleichlich Elixier!"
So wärs
wohl gewesen im deutschen Land
mit Tetzel und seinem Essigstand.
Selbst Luther, denk ich, käm gelaufen,
wohlfeil solch edlen Essig bei ihm zu kaufen.
Er hätt ihn geschätzt, zerstritten sich nie-
Doch unsre Pharmaindustrie,
die hätt den Tetzel ... "auf frischer That
gefangen, gehangen, geflochten auf`s Rad!"
Denn was dem
einen Lebensfreude,
das ist meist andern Grund zum Neide
Hätt` Kleopatra
einst meinen Essig gekannt,
wie manch ein guter Freund im Land-
gewiß wär gewesen der ihr zum Bade
-statt an ihm zu nippen- im Grunde zu schade-
Auch hätt` nicht gelöst sie bei `ner Wette
in Essig die teure Perlenkette
und den -ich sag`s betroffen-
wegen der Wett`stolz gesoffen,
als teuerstes Tränklein aller Zeiten,
was kein Mensch wird je besteiteten.
Sie hätte bestimmt-
wenn genau man es nimmt-
schon des morgens in ihrem Bette:
gesagt sich: "Topp, es gilt die Wette:
Der Essig ist mir, liebe Leut`,
heute und zu jeder Zeit
für Perlentrank doch viel zu schade
und zu der Milch bei mir im Bade.
Wenn ich auch gern ihm anvertraut
den Säuremantel meiner Haut:
Zum Essig, da fällt mir nichts Bess`res ein:
als: Essig, der will getrunken sein!"
Hätt einst -es sei gesetzt der Fall-
der große Feldherr Hannibal,
in Afrika lebend zu der Frist,
wo heute noch Tunesien ist-
den Essig süß von mir gekannt
schon damals in der Punier Land:
er hätt den Essig, an dem man nur nippt
auf keinen Fall in die Flammen gekippt-
um dort Felsen in großen Mengen
aus den Pässen wegzusprengen
Er hätte gewiß seine bekannten
und kriegserfahrnen Elefanten
nicht über Alpenpässe gehetzt,
hätt` er sich am Essig wie dem meinen ergötzt,
an dem, der von erster Güten
mit Früchten- Wurzeln- Blüten.
Er hätt nicht können wollen wecken
im alten Rom den Panik-Schrecken-
Doch hätt man dort sich auch nicht revangiert,
hätt`er süßen Essig süß daheim probiert
Kathago wär heut noch unzerstört,
wie sich`s für schöne Städt` gehört,
wär er zu Hause nach Belieben
beim Essig wie dem meinen geblieben
Vielleicht mit den Getier hätte er in dem Fall
gegründet den Circus Hannibal:
Die so erschrecklich-bekannten
kriegserfahrenen Elefanten
täten per Rüssel bei ihrem Reigen
auf solchen süßen Essig zeigen-
vielleicht mit süßem Essig winken-
am Ende ihn gar selber trinken?
Denn süßer Essig- wie bekannt,
ist Labsal für Mensch und Elefant.
Hätten
einst unsre lieben Ahnen-
ich meine die ur-ur-alten Germanen,
die zu Met ließen den Honig vergären-
liegend auf dem Fell der Bären,
daraus sich süßen Essig gemacht,
der wäre eine wahre Pracht!
Dann hätten sie nicht -was unerhört-
plündernd gar halb Rom zerstört,
wie die Goten und Vandalen,
die auf Socken und Sandalen
und auf der Such nach Gut und Geld
marschierten durch die halbe Welt.
Sie hätten weise und helle
auf statt dessen auf dem Bärenfelle
genossen lustig, fidel und froh
den eignen Honig-Balsamico-
Und nicht sich gestürzet in Schlachten.
Drum sollt` man solch Essig achten,
der sauer- süß und spritzig - rund
und dabei durchaus gesund.
Auch auf dem Fell der Bären
würde ich mir solchen ehren.
Denn Essig, der mir süß und rund,
den lieb ich mir, da er gesund
und Labsal ist für Leib und Magen-
und Quelle ist für Wohlbehagen
Und mit den
Römern, die vor 2000 Jahren,
im Lande schon Besatzer waren,
die Tag für Tag gar unverdrossen,
ihren POSCA-Trank genossen-.
hätt` man wohl schlichtweg Freundschaft getrunken
würd in Essig gemeinsam den Bissen tunken,
auf daß auf dieser gequälten Erde
Friede, endlich Friede werde.
Da hätt man -wie so mancher Römer-Soldat-
damit er nicht krank würd`, schwach und malad-
genossen den Schorletrunk aus Sauerwein,
denn der schmeckt gut -ja, der schmeckt fein-
löscht den Durst in des Sommers Hitze,
denn viel muß trinken, wer da schwitze
Auch schützt der des Lebens Saft und Kraft
daß keiner werd dahingerafft-
weil stärkend Lebensmut und -Willen
trotz Kälte, Hitze und Bazillen.
Und hätt` man Freundschaft so getrunken,
da hätte wohl als Ziel gewunken:
als heeres Ziel " wir sind nicht so,
wir machen mit`nander Balsamico"
Wir rühren- auf daß Friede werde,
den Saft der Trauben auf dem Herde
und stecken dieses köstlich Naß
in unser feines Eichenfaß.
Und sagen uns in diesem Fall:
Modena, das ist überall.
Nur das ist unsrer letztes Wort:
Mit Schwefelsäure bleib uns fort,
statt Zuckercouleur gar auf der Stelle
machen wir uns Karamelle,
alldieweil wir lieben sie
in unsrer Essig-Kompagnie
Wohlvertraut
und altbekannt
ist seit alters allhier im Land,
daß Essig kann Viren und Bazillen
und gar manchen Schadpilz killen
Man zog sich- so lautet der Bericht-
die Schnabelmaske vor`s Gesicht,
darinnen man Tüchter voll Essigs gesteckt,
und seine Heilkraft so erweckt.
Doch brach einst vier Männern dies das Genick-
Nur waren sie selbst schuld an dem Mißgeschick.
Hätten einst die vier Räuber -und das steht fest-
statt zu plündern in den Zeiten der Pest,
weil man plündert ungestört,
wo ein Kranker sich nicht wehrt,
doch statt dessen unverdrossen
heilsam den süßen Essig genossen!
Den sie verstärkt mit Honigkraft,
mit Kampfer und manch Balsamsaft
vertrauend, daß Viren und Bazillen
kann ein guter Essig killen,
sofern getrunken, genutzt zum Einzureiben
um dann ihr Unwesen zu treiben....
.... hätten sie genossen zuhaus den zufrieden,
mit dem, was ihnen ist ehrlich beschieden,
ihn gut gesüßt -wie ich- geleppert im Stillen,
weil er so ganz nach meinem Willen,
Da hätt nicht ergriffen mit großem Geschrei
am End sie doch noch die Polizey.
Man hätt sie ob solch guten Essigs beschenkt
und nicht an den nächsten Baum gar gehenkt.
Denn Viren und Schadpilz und so manche Bazillen
kann zwar ein guter Essig killen,
doch kann er wahrlich nicht bewahren
vor des bösen Galgens Gefahren,
Drum plündre keiner unbeschwert.
nur weil ein Kranker sich nicht wehrt
Doch tat manch
Krankem Heilung bringen
die Heil`ge, Hildegard, von Bingen
-die hoch- berühmte Klosterfrau,
Die kannte den Essig sehr genau.
Daß Essig für die Linsensuppe nehmen du mußt
hat sie als Pfälzer Kind gewußt-
und daß er reinigt, was stinkt im Magen,
so daß das Mahl man kann vertragen
Doch warnt` sie mit Recht auch vorm Übertreiben-
empfahl auch Essig zum Einreiben
Zum Essig aus den Trauben fein,
den man nannte Sauerwein,
gab sie hinzu manch heilsam Kraut,
das von ihr wurd` angebaut.
So manchen hat sie mit dem Rezepte kuriert,
das von ihr ward ausprobiert.
Drum will ich
gern mein Loblied singen
auf diese Klosterfrau von Bingen
Ich weiß auch, daß zum Honigbade
ein Essig durchaus nicht zu schade,
doch mag ich lieber daran nippen-
als einfach den nur ins Bad zu kippen.
Man nimmt den Essig auch auf durch die Haut-
worauf mit Recht man auch vertraut,
Doch will ich mich lieber an ihm delektieren
und Schluck für Schluck ihn im Munde probieren.
Denn er schmeckt einfach delikat-
und so auch im Sorbet und im Obstsalat
gleich ob dies sei ein Löwenzahn- Liondoro-
ein Maulbeer-Brombeer-Glorioso-
ob Enzian -Angelika- Ingwer drin sei-
das ist im Grund mir einerlei:
Ein jeder von ihnen einzig schmeckt-
und jeder gute Kräfte weckt.
Und sind`s inzwischen auch geworden
rund neunundneuzig Essigsorten-
so möcht ich keine- das soll man wissen-
aus meinem Sortimente missen.
Anno
2005
Als ich von meiner Pfarrstell den Abschied genommen
und bin ins eigne Haus gekommen
und die Gemeinde sich konnt` freuen,
zu kriegen einen jungen, neuen...
... da sagte ich mir- froh und heiter:
du machst als "Essigparre" weiter
-wobei ich nicht wußte zu dieser Frist,
was so ein "Essigparre" ist.
Als dies ein Jahr war beinah her,
fiel die Bilanz mir gar nicht schwer
Man hört zwar manchmal- ohne Frage-
von manchem Pensionär die Klage
-man hört sie freilich nicht von allen-
er sei ins Pensionierungsloch gefallen.
und wisse im Grund nun nicht mehr weiter.
Doch ich bin guter Ding`und heiter
und einstweilen erspare ich mir noch
das sogenannt` Pensionierungsloch:
Ich bau an meiner Sonnenuhr,
zähl die heitern Stunden nur,
steh auf froh und guter Dinge,
seh flattern mit Freuden Schmetterlinge:
Pfauenaug und Schwalbenschwanz
erfreuen mich mit ihrem Glanz.
Auch die liebe Vogelwelt
stellt sich ein hier wie bestellt,
stimmt so manches Liedlein an,
an dem man sich erfreuen kann.
Auch Nachbars Katz kommt angelaufen,
um an der Wasserstell` zu saufen,
hat die den Abschied dann genommen
wird die Amsel bald zum Baden kommen.
Auch baut ich mir ein Gartenhaus,
welches sieht recht niedlich aus
wobei die Tochter sagt: Ich glaube,
dein Gartenhaus ist eine Laube!
Davor kann auf dem Bänklein man sitzen
statt -unbeschattet- in der Sonn` zu schwitzen.
Warum auf`s Pensionierungsloch noch warten?
Ich grab mir selber ein Loch im Garten-
grab ein Loch tief für die Tonne,
die mit Wasser sich füllt- o welche Wonne,
kommt der Regen dann vom Dach,
ist es so, daß ich dann lach`:
Damit gieß ich die Tomaten
-und leg auch weg den Spaten-
gieße auch manch würzend Kraut,
das im Kräutereck man schaut.
Daraus wird Pesto -püriert mit Salat
erfreu mich daran früh und spat,
weil drin alles beieinander-
mach Brotaufstrich mir mit Koriander
Vermengs mit meiner Dinkelmasse,
welche so von besondrer Klasse
und tut meiner Frau mal etwas weh,
hol Kräuter ich ihr für den Tee.
Und um zu wandeln auf Kneipp`schen Spuren,
und Wasser, erfrischend, zu nutzen zum Kuren
grub ich für mich und meine Frau
ein zweites Loch, wie das erste genau,
nahm einen Topf tief bis zum Knie
gedacht wohl für Blumen- man glaubt es nie-
und laß da- wie es soll sein
auch genügend Wasser ein
-nutz einen Deckel -mit Wasser beschwert,
damit man so allen Schmutz abwehrt-
und kann so ganz ungeplant laden
die ganze Vogelwelt hierher zum Baden
Auch werd manchmal für die Jungen und Alten
einen Gottesdienst gestalten
in Mundart mit Reimen, die erfreuen
-es wird mich solches nicht gereuen,
und greif auch gern mal zu `ner alten,
werd ungereimt ich die Predigt halten,
halt mal ne Taufe unter der Linde,
was ich auch erfreulich finde.
Lad auch gern ein zur Essigprobe,
bei der ich meinen Essig lobe,
der da auf`s Neue zugericht,
so daß Süßes und Saures im Gleichgewicht-
In Essig und Zucker leg auch Kirschen ein
und die schmecken wirklich fein,
besonders dann, wenn sie entkernt,
und da der Kern nun ist entfernt,
sind sie dorten auf die Dauer
eher süß und nicht mehr sauer
und das schmeckt -wie man so weiß-
besser auf Vanilleeis
Manchmal reim ich so manchen Spruch
Und kommen die Kinder zu Besuch,
dann ist für mich -ganz ohne Frag`
dies gar ein Fest- und Feiertag
- hol gern für sie- das find ich klasse-
mal `was aus meiner Essigkasse
Und weil das für sie so toll ist,
freu ich mich, wenn diese voll ist!
Ein Kranker braucht den
Doktor sehr.
Der Doktor den Kranken umso mehr.
Er lebte- wär`n alle gesund-
von der Hand- schlicht- in den Mund.
Und was besonders bitter wär`,
wenn diese Hand wär gänzlich leer.
Was wär` mit seinen Kinderlein,
könnt` er nicht gut bei Kasse sein.
Und -auch das weiß ich genau-:
erfreut wär da nicht seine Frau.
Denn Frauen, die sind -meistens- heuer
lieb dem Manne und recht teuer
Was nützt auch das beste Vertragen-Können,
könnt seinem Magen so rein gar nichts er gönnen!
Auch will ein edler Pfälzer Wein
bezahlet -nicht gestundet- sein....
Drum sollt`der Arzt den Patienten schonen,
daß der`s ihm mit langem Leben mag lohnen.
Doch wär`s nicht fair -echt- , alle Stund
zu leben so gänzlich nur gesund.
Es sollt- für des Doktors Walten-
lang am Leben der Patient sich erhalten-
doch sorgen auf seine Weis` -bitte sehr-
daß ärzliche Hand würd niemals leer.
Ich will es in die Worte fassen:
Mensch-sein heißt: "Leben und Leben lassen"
Zusammenfassung meines Berichtes beim Kneipp-Verein
über das Grimm`sche Buch die
Suppe lügt"
(Die Suppe lügt: Die schöne neue Welt des Essens -von Hans-Ulrich
Grimm)
Holzwinden* ist`ne feine
Stadt,
die auch `ne schöne Kirche hat-
auch Fabriken der Chemie-
siehst du sie nicht- so riechst du sie.
Denn es liegt dort in der Luft
ein oft ganz besondrer Duft-
Mal nach diesem mal jenem: Aroma satt
riechst du dann in dieser Stadt!
Doch wirst du auch sonst noch finden
diesen Cocktail aus Holzwinden*
Holzwinden*, das ist
eine Stadt,
die da gar viele Namen hat
Und ein gar ganz besondrer Duft
liegt weit in Straßenwüstens Luft
und der kommt vom Autofahren.
Meinst du, daß man Sprit könnt sparen-
sparen auch an Emissionen-
so die geplagte Umwelt schonen,
füllt mit Wasser den Tank man bis obenhin
versehen mit Aromen, identisch Benzin?
Käm gar auf die Idee ein Schlauer,
wär die Freud nicht lang von Dauer-
Meinst du der Motor, der würd laufen?
Man müßt wohl einen neuen kaufen.
Statt Saft und Kraft nur Parfümieren-
solches würd ich nicht probieren!
Selbst wenn man mir stolz würd künden:
der Cocktail, der ist aus Holzwinden*....
Auch anderswo ist man - du weißt`s genau-
wie könnt`s anders sein- gar weltweit schlau-
macht mit Aromen Millionen
denn Chemie, die muß sich lohnen
wie Sunrise* Knoor* Maagi* (wie`s Kraut,
das bei mir wird angebaut,
das schon bei Hildegart von Bingen
Wohlgeschmack der Speis tät bringen-
eine Hilf` bei der Verdauung
schon nach alter Weltanschauung)
Doch nun von künstlicher Natur-
schmilzt dahin die Eßkultur-
löst sich auf ganz auf die Schnelle
bei der fetten-Bäuche-Welle,
die noch nicht zu End ist heute.
Ob es wohl dem Arzt zur Freude,
der da nicht mehr abkassiert
wenn der Kunde liquidiert.
Daß solches man würd` besser lassen,
wissen auch die Krankenkassen.
Wirst du erkranken, hast du die Qualen
und die Kassen sollen zahlen
wenn "natürlich" dann so du die Freßsucht hast-
ganz wie bei der Schweinemast,
mit Süßstoff künstlich- Glutamat,
wenn`s von Erdbeer/ Sahne `s Aroma nur hat-
was auch ein Schwein wird lecker finden
obwohl nur Cocktail aus Holzwinden*....
Das kommt mir nicht in
die Tüte-
sagst du dir und : Gott behüte!
Doch bei Tütensuppen mild
prangt ein schönes lieblich Bild,
doch was drinnen sei gewesen
mußt im Kleingedruckten lesen
Und es ist die gleiche Schoße
bei Bechamel und Sahnesoße
Was in der Regel allermeist
natürlich/ naturidentisch heißt-
meint, daß hier die Suppe lügt
man dich wieder mal betrügt:
Statt Saft und Kraft nur Parfümieren-
solches sollt`man nicht probieren!
Wie beim Auto, das nicht startet,
weil es Saft und Kraft erwartet-
nicht Füllstoff nur, der dir wird künden
mit Cocktail, der ist aus Holzwinden*....
Doch auch wenn dir dies
nicht gefällt
ist voll Betrug die ganze Welt:
Aroma gibt es statt Marille,
und viel zu teuer wär Vanille,
Auch wär die Suppe aus der Tüte
geschmacklich sonst von mindrer Güte-
oder wär der Eintopf sonst zu flau-
Aroma für die Tüte!- schau!
Du hättest sonst vielleicht gar Kummer
mit den edlen Dosenhummer-
Was, o Freund,was wirst du finden?
Einen Cocktail aus Holzwinden*!
Was die Packung zeigt
figürlich
meint Aroma, das natürlich,
so nennt man`s gern nach altem Brauch-
naturidentisch manchmal auch.
Doch das Bildnis so ästhetisch
meint im Grunde nur "synthetisch"
- ganz identisch also nur
mit Chemiekunst von Natur-
Doch was an Geschmack du drinnen wirst finden
ist ein Cocktail aus Holzwinden*
Selbst das arme Suppenhuhn
hat hierbei noch was zu tun,
daß Frittenfett schmeckt und Klärschlammbrei
muß hier Aroma noch herbei!
Drum wird mancher Züchter kaufen
Aroma passend -sei`s "Misthaufen"-
sei`s als "Regenwurm" fürs Fressen,
das sonst lieber würd vergessen,
das vielgeplagte Federvieh-
Sonst würd Müll es fressen nie.
- Es sei denn, daß man ungeniert
als bekömmlich es maskiert-
Wie sollt ein Huhn sonst Geschmack daran finden
ohne Cocktail aus Holzwinden*???
Ißt wer gern seinen
Joghurt leer-
mit Pfirsich, Birne- mit Erdbeer,
wie so oft in unsren Breiten,
wird die Frucht man zubereiten-
mit Geschmack von erster Klasse
gut gewiß auch für die Kasse,
von dem man muß genauer erwähnen,
daß dieser stammt aus Sägespänen,
aus der so manche Mikro-Kultur
macht Geschmack dir "wie Natur"
Denn was sich wird drinnen wird finden
das ist Cocktail aus Holzwinden*
Ja, man hört in unsern Tagen
dies gar von manchem Essig sagen,
der von besonderer Qualität,
was man preislich merken tät.
Die Frucht, die sollt` darinnen sein
man findet sie nicht ganz allein-
so daß am End man gar entdeckt,
was da auch sonst noch drinnen steckt.
Und -was glaubt ihr- wird man finden?
einen Cocktail aus Holzwinden*?
Wenn man also dich betrügt
und gar noch die Suppe lügt,
dann wird man so manche Sachen
künftig besser selber machen-
So nimm -ich sag es in der Kürze-
-gesalzen- für die Suppenwürze-
dir Zwiebel, Möhre, Sellerie, Lauch
(-ich rate hier nach altem Brauch-)
statt zu greifen früh und spat
nach Würfeln voll Fett, Salz, Glutamat
Dies gut zerkleinert, kleingehackt-
sofern das der Fleischwolf packt,
das ist ne wirklich klasse Schose-
auch gut für manche Bratensoße
Denn nicht immer man muß finden
einen Cocktail aus Holzwinden*
Ist diese Küchenkräutermasse
geschmacklich gar von großer Klasse
und sollt gar etwas übrig sein,
so tu`s in guten Essig `rein,
der unbehandelt und natur
und auch mit guter Bakterienkultur.
Nimm Früchte auch dir und Kräuter, Blüten,
sofern von allererster Güten
-zu Minderwert`gem sollst nicht greifen
und laß sie in dem Essig reifen.
So tu auch ich`s- und bin entzückt,
wenn solch ein edler Essig glückt.
Ja, solch ein Essig ohne Fehl
ist Labsal dir für Leib und Seel
"Die Suppe lügt!?!"- "Mein Essig nicht!"
drum stolz der "Essigparre" spricht
-auch wirst in keinem Fall drin finden
einen Cocktail aus Holzwinden*
* Name von der Zensur
geändert zur Förderung der Aufmerksamkeit
Mein Essig, der da köstlich
gärt-
ohne daß zwanzig Jahre dies währt,
dieser müßt` -bei seinem Reifen-
den Holzton wie aus dem Fasse ergreifen
Und ich denk mit ganz stolz: Der würd gar nicht schlecht!
Ja, der wär mir rundum recht!
Vielleicht würde ich die Späne im Syrup schon sieden-
Sie gar rösten ein bißchen- und wär schon zufrieden,
würd` ich ein wenig an allen Enden,
-in Stückchen klein- das edle Holz wenden-
"Holz wenden ist gut- doch "Holzwinden*" nicht!"
erfreut dann meine Wenigkeit spricht.
Und Aromen synthetisch- genannt "natur",
die bleiben mir weg von der Essigkultur!-
So träumt` ich mir
meinen schönen Traum-
Doch er wurd wahr, man glaubt es kaum.
Nun sieht man bei mir im Keller reifen,
daß man kaum es kann begreifen-
Essig mit sieberlei Hölzern gemacht,
so wie ich mir`s ausgedacht-
gut im Geschmack, im Faßton voll,
daß ich einfach sage: toll!
Mancher macht "mit List und Tücke"
Weine, die genannt barrique;
Wie vergärt wird "barriqué"
lern ich, wenn auch ich hinseh,
Alles steht ganz gut und nett
-wenn man`s liest- im Internet
Obwohl man meist pflegt , zu erwähnen,
wie hilfreich die Arbeit mit Eichenspänen
ist unübertrefflich -wie ich finde-
von der hilfreichen Eiche die vorzügliche Rinde.
Was sonst dir gerbt den kranken Magen-
das sorgt nun für Wohlbehagen.
Denn was mir besonders mundet,
ist, wenn alles abgerundet:
Essig sonst spitz, wird spürbar rund
durch diese Rinde, die durchaus gesund:
Keine "Spitze" muß den Geschmack dir verderben
greifst du zur Eiche -wie sonst beim Gerben-,
die allhier zu jeder Frist
gerbend, doch nicht bitter ist.
So mach ich selbst mir- zufrieden und froh-
meinen "echt Pfälzer Balsamico!"
Und weil- wie du wohl weißt,
Boticelli "Fäßchen" heißt -
und der Geschmack der Fässer sieben
diesem Essig ist geblieben -
zumal ich in glückvollen Stunden
die passenden Hölzer gekauft und gefunden-
lob` ich mir meinen "Boticelli" mit solcherlei Faßton
als den Essig, überzeugend mit vollen Baßton