Als mich -es ist bei meiner Ehr  Ich las, wie sie einst dem asthmatischen Schmied  Denn schon als Kind- und nicht das vergess ich  Drum wollt' ich Pfefferminz, Melissen  Doch nicht ist`s erlogen und erstunken:  Auch schätz ich sehr den Essig aus Rosen  Wen wundert's, wenn's da in einer Stadt  Drum lob ich mir meinen Essig 1001 
  Vom Hörsturz und seinen Folgen
  oder:
  Essig kann man selber machen
  inzwischen schon fünf Jahre her-, 
  mitten in der Predigt ein Hörsturz ereilte 
  und ich deshalben beim Facharzt weilte 
  las ich, um mich auf andre Gedanken zu bringen 
  etwas zu Hildegard von Bingen 
  in seiner rusigen Esse riet: 
  Suche dir frisch in freier Natur 
  aus dem, was da wächst in Wald und Flur 
  das, was dir Genesung schafft 
  aus der Kräuter Saft und Kraft
  Da dacht' ich auf Ehre und Gewissen 
  an Hof und Garten und Melissen, 
  die dorten wächst aus Ritzen und Kaut 
  neben anderem wilden Kraut. 
  Die wollt' ich sieden, 
  mit Sirup mir süßen 
  auch durchaus säuerlich genießen. 
  liebt ich schon den Pfefferminz-Essig 
  in selbstgebrauten Limonaden,
  die zu Nutz mir- nicht zum Schaden, 
  löschend den Durst mir, in des Sommers Hitze. 
  Denn viel trinken muß, wer da schwitze
  auch im Alter nicht vermissen
  - mit Essig vom Apfel konserviert 
  Mit Wonne hab ich dies probiert.
  Das meist' hat meine Frau getrunken. 
  Die hat sich damit gar trefflich kuriert 
  und so - auf gut Deutsch-: den Darm saniert 
  nebst viel Bewegung in freier Natur 
  und einer guten Joghurt-Kultur 
  Denn was lecker ist dem Mund 
  mitunter ist durchaus gesund.
  Mich hat dies freilich mitnichten geschmerzt, 
  denn ich machte weiter -voll Schwung und beherzt: 
  in Erinnrung, daß noch viel besser schmeckt 
  und durchaus auch gute Kräfte weckt 
  der Essig aus der Natur der Himbeer'n Kraft, 
  dieser ganz besondre Saft
  und beim Pfarrhaus steht- man glaubt es kaum 
  ein uralter Maulbeerbaum, 
  er stammt aus Napoleons Zeiten. 
  selten durchaus in unsren Breiten 
  und er durchaus lecker schmeckt 
  und dir Schwung und Kräfte weckt, 
  darum will ich hoch ihn ehren 
  den Trunk aus Brombeern und Maulbeeren 
  zu Sekt, Sorbet und auch zu Soßen 
  der Schlüsselblumen und Veilchen wild, 
  den Quittenessig besonders mild
  und auch den aus der Kiwi-Frucht, 
  die klein aber fein im Garten man sucht.
  Doch ich sag mir: Kinder, Kinder 
  was mach ich denn bloß im Winter
  wenn gefroren Kraut und Gras. 
  Wo bleibt da der EssigSpaß? 
  Doch da seh ich vor mir der Vitamine Kraft 
  in der Blutorangen frisch gepreßtem Saft 
  in Ananas und Kokosnüssen. 
  Muß drum länger nicht vermissen 
  meinen schönen Essigspaß, 
  Dieses sauer-süß köstliche Naß 
  dank Papaya und Mango- diese Früchte 
  auf die ungern ich verzichte 
  versehen mit Kalmus welcher bekannt 
  als Aphrodisiakum im Morgenland 
  seit alters - nicht nur als Hilf zum Verdauen 
  auf die man kann getrost vertrauen.
  eine junge Dame hat
  jung und durchaus rank und schlank, 
  die da rühmt meinen Essigtrank 
  und sie rühmt ihn allerorten 
mit den allerschönsten Worten
  rühmt ihn beredt als Liebestrank 
  diese Dame rank und schlank 
  Darauf ich so ganz bescheiden 
  wag nicht dieses zu bestreiten, 
  denn was gut ist für der Gesundheit Triebe
  kann nicht schaden für die Liebe. 
  Und auch hier gilt, zu probieren 
  ist weit besser als studieren
  wie jene Dame, so aus Mainz
  1001 -jene Düfte voll Macht 
  des Orients aus 1001er Nacht.
 
  Das war- so gesteh ich aus freiem Triebe- 
  der Anfang einer großen Liebe
zu all den köstlichen Essenzen,
die ich pfleg gerne zu kredenzen
aus großer Freud an gutem Gelingen 
und auch um andren Freud zu bringen
  
VUM PENSIONIERUNGSLOCH
Ich bin- nein Monat esch`s 
  ball her-
  so ewwes wie en Pensionär
  Ich find des gut unn wunnervoll.
  Ganz ehrlich suuper- ääfach doll!
Bloß ääns 
  esch`s, wu mich debei schdeert:
  Ich hebb do frieher mol geheert,
  es geeb fer Pensionär als noch
  ganz oft e PENSIONIERUNGSLOCH
Ich bin zufriede- unn des 
  fallt mer nit schwer
  aach mit mein monatlich Salär
  Doch fehlt mer ääns noch zu mei`m Glick:
  vum PENSIONIERUNGSLOCH e Schdick.
Liewer Owwerkercherat,
  zwar werd an alle Ecke gschbard
  Doch ääns fehlt mer Monat fer Monat als noch:
  e klännes PENSIONIERUNGSLOCH
Zwar wäß ich 
  nit, wozu des daucht
  Aach nit wozu en Mensch des braucht.
  Unn doch meecht ich des näher wisse.
  Drum du des Loch ich ar`sch ve`misse
Wie g`saacht, ich wäß 
  nit was des daucht
  aach nit wuzu mer des als braucht,
  Doch geh ich jeren Morche- ich kanns kaum erwaarte
  desweeche ins Griene- in mein Gaade
  Ich butz aach noch in aller Schdill,
  damit ich aach was sähn mei Brill
  unn such unn guck- vielleicht find doch
  da drauß sich`s PENSIONIERUNGSLOCH?!
Mei Geduld esch ball am 
  End.
  Jetzt nemm ich`s selwer in die Händ
  unn grab noch glei in dere Woch
  e großes PENSIONIERUNGSLOCH
Do setz ich mer so -ääns, 
  zwää, drei
  e großes Faß fer Wasser rei
  vum Kannel, fer mei Blumme zu gieße
  daß Blumme, Kraiter mer gut schbrieße
Dann fehlt`s an nix- ich 
  mach`s bekannt-
  bei mer noch in meim Ruhestand.
  Weil selwer ich do grab mer noch
  mei schänes PENSIONIERUNGSLOCH
  Was de Bercher- Schullehrer ve`zehlt:
Ich kenn e Kinnerkarusell,
  Mool dreht sich`s langsam- mool mäh schnell
  Des werd noch daß`s sei Tempo schafft
  wie frieher beweecht vun Kinnerkraft.
  Die kennen`s Reitschulgeld sich schbare
  fer "dreimool dricke- äämool fahre!"
Es liecht der ewwes schwer 
  im Maache.
  Scheint`s hoschde`s Esse nit ve`traache.
  Du duschd en Essig mool riskiere
  fer dei Gedärme mool se schmiere.
  Unn kannschd der`s leider nit erschbare:
  Muschd dreimol dricke- dann loß`s fahre
De Kaarl im Kino will ganz 
  fesch
  de Kattrin grad mool an die Wesch
  Die esch nit gänzlich abgeneidt.
  Unn doch se` m die kald Schulder zeigt
  unn dut den Schbruch em nit erschbare:
  Erschd dreimool dricke- unn dann fahre!
Unn als nein Monat sinn 
  erum
  de Kalle guckt e bissel dumm
  Im Kreissaal esch- was heit kä Schand-
  sei Katrin jetzert aagelandt
  Unn kann sich`s Presse nit erschbare.
  Denkt: dreimol dricke- äämool fahre
Unn die Moral vun der Geschicht?
  Gebbts so was aach in dem Gedicht?
  Vielleichd schdeschd mool vorm Himmelsdoor
  unn die Kingel klemmt devoor
  Du nit vezaache- du an Hoffnung nit schbaare
  Denk: dreimol dricke- äämool fahre
Velier mer nit zu schnell 
  de Mut,
  weil des zu gar nix dauche dut.
  Denk an den Schbruch, daß es Prowiere
  wiegt mäner - denk!- als `s ganz Schdudiere
  Drum du an Liewesmieh nit schbare:
  Denk: dreimol dricke- äämool fahre