Einen Apéro gefällig?
Sortenstand anno 2001
Nähere Informationen
zu
Maulbeeressig-Apéro
Himbeeressig-Apéro
Kiwiessig-Apéro
Rosenblütenessig-Apéro
Löwenzahnessig-Apéro
Kalmusessig-Apéro
Melissenessig-Apéro
Veilchenblütenessig-Apéro
Schlüsselblumenessig-Apéro
Feld, -Wald- und Wiesenblütenessig-Apéro
Zur
Maulbeere:
Im Feld-Wald- und Wiesen-Kochbuch von Eva Marie Helm (HeyneBücher,
Naturküche) fand ich zu meiner Überraschung eine ausführliche
botanische Beschreibung der Maulbeere
Dort übrigens auch Rezepte für Maulbeerkompott und- Kaltschale; - Gelee;
-Saft,- Kuchen; dabei auf S. 213 sogar ein Rezept für einen süßen Maulbeeressig,
der in etwa dem entspricht, was ich zubereitet habe. Ich habe den Maulbeeressig
(mit Brombeere) "creiert" in Anlehnung an den Himbeeressig, der ja wirklich
ein kleine Kostbarkeit ist; Hab dann den naturtrüben Maulbeeressig
geklärt über Apfelmaische; dann das Ganze nochmals mit Läuterzucker
abgeschmeckt; in die Gloria Flasche abgefüllt und dem entsprechend auch
Glorioso genannt
Der Maulbeerbaum wurde zu Napoleons Zeiten im Weinbaugebiet angepflanzt
zur Zucht von Seidenraupen, die mit Maulbeerblättern gefüttert
wurden; die Maulbeerbäume sind selten geworden-
Im Pfarrgarten steht so ein uraltes Fossil; die Früchte -überaus
saftig- platzen sehr leicht beim Ernten, schmecken in etwa wie Brombeeren
und haben einen leichten Holunder- Nachgeschmack, Darum hab ich für Wein
oder Marmelade jahrelang statt dessen Brombeeren und Holunder kombiniert;
Erst in den letzten zwei Jahren haben wir den Baum wieder zu schätzen
gelernt:
Vanilleeis mit gefrorenen Maulbeeren eine Köstlichkeit- und Spezialität
meiner Frau; und diesmal erstmals Maulbeer/Brombeeressig
auch empfehlenswert: statt Maulbeeren Brombeeren (frisch oder tiefgekühlt,
mariniert in Maulbeer/Brombeeressig)
Maulbeere- Morus nigra
Beschreibung:
Ein großer, Milchsaft führender Strauch oder bis 15 m hoher Baum mit
einer dichten, gedrungenen Krone und graubrauner, im Alter dunkleren und
schuppigen Rinde- Die wechselständigen Blätter sind breit herzförmig,
ungeteilt oder dreilappig, grob gesägt, derb und dunkelgrün mit
drei bis fünf Hauptnerven. Sie sind, wie noch die Stiele, mehr oder weniger
angedrückt behaart, und dadurch auf der Oberseite etwas rauh, auf der
Unterseite aber weichhaariger. Die grünlichen Blüten sind getrennt
geschlechtig. Die männlichen wie die weiblichen Blüten sitzen
in gestielten, kätzchenförmigen Ständen Die weiblichen vereinigen
sich durch den fleischig werdenden Kelch zu einer saftigen Sammelfrucht
mit je einem Schließfrüchtchen, die erst rot und bei der Vollreife
fast schwarz wird, ähnlich wie eine Brombeere
Verwechslung: Mit dem weißen Maulbeerbaum, der etwas kleiner und schlanker
ist, weniger derbe und unbehaarte Blätter hat. Seine Früchte sind
kleiner, weißlich und schmecken süßlich fade. Sie können ebenfalls
verwendet werden.
Vorkommen: Die schwarze Maulbeere ist selten anzutreffen, da sie etwas frostempfindlich
ist. Selten findet man sie verwildert in Wäldern. Meistens angepflanzt
in Hecken, Zäunen, Alleen und Gärten
Blüte Mai.
Sammelgut und Sammelzeit: Die reifen Beeren, die würzig und angenehm
süß- säuerlich schmecken von August bis September, Sie wirken aber
etwas abführend und müssen sofort nach dem Abpflücken gegessen
oder zubereitet werden, da sie sehr rasch verderben.
Verwendung: Man kann sie roh essen wie die Brombeere, als Kuchenbelag verwenden,
zu Kompott oder Marmelade kochen,
Saft, Sirup und Essig daraus machen.
Laut folgender Anzeige auch in traditioneller chinesischer Arzneitherapie
zur Verhütung von Nervosität und gegen Schlaflosigkeit als
"Chinesisches Schlaftonikum":
Anwendungsgebiete: Verhütung von Nervosität.
Bestandteile: 250 ml enthalten Gesamtauszug aus: Maulbeersaft 50 g, Honig
50 g.
Zur Herstellung von 250 ml Auszug werden 100 g Wirkstoffe eingesetzt
Anwendungsweise: Täglich morgens und abends 1 Esslöffel (10 ml) mit warmen
Wasser einnehmen.
Kurempfehlung: Über 2 bis 3 Monate. Packungsgröße: 1 Flasche à 250 ml.
Sein wirksamer Bestandteil: In der traditionellen chinesischen Arzneitherapie
werden die Wirkungen des in diesem Präparat eingesetzten Bestandteiles wie
folgt beschrieben: Maulbeerfrüchte- Das Herz, die Leber und die Niere stärkend,
das yin nährend, die Entstehung aktiver Säfte fördernd.
(Übrigens 250 ml des Schlaftrunks werden dort angeboten zum Preis von
25,51)
Himbeeressig-Apéro "Delicioso"
Rezepturen für Himbeeressig in der Literatur:
1)Margot Hellmiß: natürlich heilen mit Apfelessig (S. 89 Himbeeressig)
Zutaten: 1 kg. Himbeeren, 3/4 l Apfelessig, 1 kleine Vanilleschote. Zubereitung;
Zerdrücken Sie die verlesenen gewaschenen Himbeeren mit einer Gabel. Mischen
Sie 1/4 Liter Apfelessig unter das Himbeermark, geben Sie die Vanilleschote
dazu und lassen Sie das Ganze zugedeckt 6 Tage stehen; jeden Tag einmal
mit dem Kochlöffel durchrühren. Anschließend die Flüssigkeit abseihen,
mit dem restlichen Apfelessig in eine Flasche füllen und luftdicht verschließen
2)Hobbythek: Jan Pütz u.a.: Essig und Öl S. 33 Ansatzessig Himbeere
oder Blaubeere:
1/2 l Weinessig
50-100 gr Himbeeren oder Blaubeeren;
evtl. Kräuter z. B. Basilikum, Rosmarin
(Kommentar J. Pütz: Dieser Essig erhält durch die Himbeeren schnell
eine wunderschöne rote Farbe)
Zitat wenige Zeilen zuvor: Die Zubereitung von Ansatzessigen ist denkbar
einfach: Die Früchte, Gewürze oder Kräuter mit Essig übergießen
und mindestens zwei Wochen reifen lassen. Manche Zutaten sind nach dieser
Zeit sehr ausgelaugt und sehen nicht mehr besonders appetitlich aus. Himbeeren
haben zum Beisspiel ihre Farbe an den Essig abgegeben und während dieser
in einem tiefen Rot erstrahlt, sehen die Früchte bläßlich- grau aus
(Vorschlag J.P.: Zum Verschenken: filtrieren und nocheinmal frische Kräuter
oder Früchte zugeben.)
3) Himbeeressig nach Herbert Feldkamp: "Essig, Senf und Kräuteröle"
S. 23/24
a) 1 kg Himbeeren,
740 gr Speise- oder Weißweinessig,
1 kg Zucker
Die Himbeeren waschen, gut abtropfen lassen und in ein Gefäß geben, grob
zerdrücken und mit Essig übergießen. Den Ansatz 4 Tage ziehen lassen. Täglich
umrühren. Danach durch ein Tuch filtrieren. Den Essig zusammen mit dem Zucker
10 Min. lang kochen , noch heiß in Flaschen füllen imd kühl und dunkel lagern.
Vor dem Verschließen können sie noch einige frische gewaschene Himbeeren
in die Flasche füllen
(Tipp H.F.: pasteurisiert und dadurch haltbar- kühl und dunkel gelagert
über ein Jahr.
Einmal geöffnet innerhalb von 6-8 Monaten aufzubrauchen.)
b) Himberessig nach heutiger Art:
250 gr Himbeeren - 1 l. Weiß- oder Rotweinessig
Himbeeren mit Essig übergießen und langsam auf 40 Grad C erhitzen. Den Ansatz
10- 14 Tage ziehen lassen, filtrieren und in Halbliterflaschen füllen.
Den Essig kühl und dunkel lagern
Himbeeren für Essig brauchen nicht von allerbester Güte zu sein. Waldhimbeeren
sind aber in jedem Fall aromatischer als Gartenfrüchte. Man kann auch
ein paar schöne Blättchen mit zum Ansatz geben. Himbeeren mit Himbeergeist,
Essig und Wasser ansetzen und 1 Woche ziehen lassen. Dann abfiltern und mit
dem Zucker aufkochen. Aufsteigenden Schaum abschöpfen. Den Essig ausgekühlt
in Flaschen füllen.
-Soweit die Angaben von Ilse Sibylle Dörner
Ich habe meinen Essig nicht
erhitzt. Das wäre ja noch schöner.
Den Himbeergeist habe ich im ersten Jahr durch eigenen Rosenlikör ersetzt
und ohne Schaden in den folgenden Jahren ganz darauf verzichtet
Die Himbeeren habe ich mit Zucker zerdrückt und mit naturtrübem
Apfelessig versetzt
Wasser habe ich nur verwendet, um Läuterzucker (Sirup) herzustellen:
2 Teile Zucker 1 Teil Wasser - kalt zugeben.
Der Zucker vergärt erst zu Alkohol
dann -dank der Essigmutter im naturbelassenen Apfelessig- zu eigenem Essig-
Durch diese doppelte Vergärung von Himbeeren und Zucker schmeckt dieser
Apéro mit Himbeeren durchaus so wie sein Name sagt: schlichtweg "delizioso"
Kiwiessig-Apéro
Kiwi (mitsamt der Schale) mit Zucker und Essig im Mixer pürieren- Die
lästigen Härchen schwimmen nach wenigen Tagen wie ein Filz auf
der Maische und lassen sich
mühelos entfernen(weitere INFO`s zur Kiwi demnächst)
Löwenzahnessig-Apéro: "Liondoro"
"Liondoro" ist
zubereitet aus Löwenzahnsirup mit Orangenschale (ähnlich wie Löwenzahnwein)
und Apfelessig in Anlehnung an Rezepte aus:
Aus Ilse Sibylle Dörner, das grüne Kochbuch:
Löwenzahn (Butterblume, Maienzahn, Pusteblume [Frucht]) ist jedem seit Kindertagen
bekannt. Ab April färben die leuchtend gelben Blüten oft ganze Wiesen, auf
denen dann später die fedrigen Pusteblumen zu finden sind. Vor der Blüte
schmecken die Blätter gar nicht bitter, so daß sie als Salat oder Beigabe
zu Suppen und Saucen bestens geeignet sind. In Frankreich wird Löwenzahn
auch schon für die Feinschmeckerküche kultiviert. Dabei werden die Pflanzen
vor der Blüte abgedeckt, damit die Blätter hell bleiben. Feste Blütenknospen
kann man zu »falschen« Kapern verarbeiten, aus den aufgeblühten Köpfchen
wird ein honigartiger Sirup gekocht, der nicht nur als Brotaufstrich schmeckt,
sondern auch die Heilwirkung des Löwenzahns besitzt. Als solche wären aufzuzählen:
Verbesserung des gesamten Stoffwechsels, Regulierung des Blutdrucks, Hilfe
bei Darmträgheit, Appetitlosigkeit, Rheuma, Geschwüren und Ekzemen.
Nach altem Rezept kann man einen moussierenden Wein aus den gelben Butterblumen
(Achtung: gemeint ist nicht Hahnenfuß sondern Löwenzahn) zubereiten:
Löwenzahnwein
so viele Löwenzahnblüten, wie man
fest gepreßt zwischen beiden Händen halten kann,
und das 6mal
6 l Wasser
je 2 ungespritzte Zitronen und Orangen
3 kg Zucker
etwas Weinhefe (Drogerie oder Reformhaus)
Die Löwenzahnblüten in dem Wasser mit den spiralförmig abgeschälten
Zitronen- und Orangenschalen und dem Zucker 15 Minuten kochen lassen. Dann
durch ein Haarsieb seihen. Die Flüssigkeit abkühlen lassen. Hefe mit
etwas lauwarmem Wasser anrühren, zugeben und die Flüssigkeit in
einen Gärballon füllen. (Eine große bauchige Südweinflasche tut's
auch!) Mit einem Gärkorken verschließen und an einem gleichmäßig warmen
Ort 5 Tage gären lassen. Danach den Löwenzahnwein mit einem Trichter,
in den man ein sauberes Nylonnetz (Strumpf) legt, in sterilisierte Sektflaschen
abfüllen, mit Kunststoffpfropf verschließen und den Verschluß mit Draht
sichern. Nach 2 Monaten Lagerzeit im dunklen Keller - Flaschen liegend lagern
- kann man den ersten Pfropfen knallen lassen. Ist der Wein gelungen, dann
schimmert er wasserhell und moussiert wie Sekt. Die Herstellung solcher
Weine ist immer ein Wagnis. Der Spaß am Experiment wiegt aber Pleiten allemal
auf.
Löwenzahnsirup
4 fest gepreßte Hände voll Löwenzahnblüten
2 ungespritzte Zitronen
1,5 l Wasser
1,5 kg Zucker
Die Löwenzahnblüten mit der abgeriebenen
Zitronenschale im Wasser 7 Minuten sprudelnd kochen lassen, dann seihen.
Die Flüssigkeit mit dem Zucker und dem Saft der Zitronen bis zu Sirupdicke
einkochen. Das dauert eine Weile. Die Hitze darf nicht zu stark sein, sonst
verbrennt der Zucker am Topfboden. Immer mal rühren und dann und wann eine
Probe mit einem sauberen Löffel auf ein Tellerchen tropfen lassen. Fließt
der Sirup wie erwärmter Honig, ist er fertig und kann in kleine Gläser abgefüllt
werden. Er schmeckt wie echter Bienenhonig, ist ebenso gesund und hält sich
lange. Dabei kann er fest werden - wie Honig.
Holundersekt:
10 große, voll aufgeblühte Holunderdolden 1 kg Zucker
2 ungespritzte Zitronen 1/4 l Weinessig 10 l Wasser Die Blütendolden
am besten an einen heißen Tag pflücken und in einen sauberen Steinguttopf
legen. Mit dem Zucker bestreuen und die in Scheiben geschnittenen Zitronen
darüber verteilen. Essig und 10 Liter Wasser zugießen, den Topf mit einem
Leinentuch zubinden und an einen sonnigen Platz stellen. Nach etwa 3 Tagen
setzt die Gärung ein. Dann gießt man den Sekt durch ein Leinentuch ab und
füllt ihn - damit bei der Gärung das Glas nicht platzt - in dickwandige
Flaschen, die gut verschlossen werden müssen. Am besten verkorkt man sie
und sichert den Korken mit einem Draht. Nach 1 Woche kann man den Sekt probieren,
er sollte aber nicht länger als 3 Wochen gelagert werden.
Kalmusessig-Apéro "Calamuso"
Kalmuswurzel ("deutscher Ingwer") aus der Apotheke im Zuckersirup ziehen lassen
mit Apfelessig versetzen (magenstärkend) -
weitere INFO`s zur Kalmuswurzel:
Kalmus- Acorus calamus Linné
Beschreibung: Der Kalmus ist eine bis zu 150 cm höhe, ausdauernde Staude
aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) mit kriechendem, gegliedertem,
bis zu 50 cm langem und 3 cm dickem Rhizom. Das Rhizom treibt jährlich mehrere
dreikantige Stengel mit zweizeilig orientierten, grasartigen Blättern. Die
Blüten sitzen dicht gedrängt in einem zunächst grünen, später bräunlichen,
schlanken Kolben, der von einem Tragblatt überragt wird. Blütezeit: Juni
und Juli.
Herkunft und Verbreitung: Die ursprüngliche Heimat des Kalmus sind
Gebiete Süd- und Ostasiens sowie des östlichen Nordamerika. In
Indien war er schon in uralten Zeiten als Heilpflanze bekannt. Heute ist
der Kalmus weit verbreitet; man trifft ihn wildwachsend in Sümpfen, an Fischteichen
sowie an Fluß- und Bachufern in der ganzen gemäßigten Zone Asiens, Europas
und Amerikas an. Auch die alten Griechen und Römer schätzten seine Heilkraft.
Die Araber brachten ihn bei ihren Feldzügen nach Europa, aber erst seit
dem 16. Jahrhundert hat er sich in Mitteleuropa ausgebreitet. Seine Vermehrung
in Mitteleuropa geht offensichtlich auf zwei Pflanzen zurück, die damals
Matthioli und Busbek erwarben.
Anbau und Ernte: Kalmus wird ausschließlich wildwachsend, am besten im Herbst,
gesammelt. Die von Wurzelresten befreiten Wurzelstöcke werden frei
in der Luft oder bei einer Temperatur bis zu 35°C getrocknet. Man kann den
Kalmus an den Orten seines natürlichen Vorkommens durch Rhizomstücke, die
man in den Schlamm steckt, vermehren (sog. Halbkultur).
Inhaltsstoffe und Wirkung: Der Wurzelstock der Kalmuspflanze enthält bis
zu 3,5 ätherisches Öl, ferner Bitterstoffe, Schleim- und Gerbstoffe,
Cholin, Glykoside und Phytonzide. Die Droge wird bei Verdauungsstörungen,
Blähungen, Stoffwechselbeschwerden und Gallenleiden gebraucht.
Das Gewürz und seine Verwendung: Als Gewürz findet der getrocknete,
dicke, stark, aber angenehm aromatisch riechende Wurzelstock Verwendung.
Nach der Art der Aufbereitung unterscheidet man geschälten, ungeschälten
und kandierten Kalmus. Ungeschälter Kalmus hat den höchsten Gehalt an ätherischem
ÖI und riecht daher am aromatischsten. Geschälter Kalmus wird mitunter
gemahlen. Der Geschmack ist stark würzig und bitterlich. Kalmus wird allein
vor allem in der islamischen und indischen Küche verwendet. Mit dem zu Pulver
vermahlenen Wurzelstock würzt man Süßspeisen und Obstkompotte, ebenso
Apfel oder Birne. Als Gewürz wird Kalmus orientalischen Getränken
beigegeben und findet bei der Herstellung von Zuckerwaren und appetitanregenden
Bitterlikören Verwendung. Kalmuspulver ist in einer Reihe von Gewürzmischungen
enthalten, insbesondere in Curry. Kalmus verträgt sich gut mit Muskat, Vanille,
Zimt und erinnert an Ingwer. Allein verwendet, ist er vorsichtig zu dosieren.
Zur Beachtung: Der frische, fleischige Wurzelstock verursacht Erbrechen.
Melissenessig-Apéro "Melissa"
Frisch geerntete Melisse mit Pfefferminze zur Hälfte in heißem
Sirup ziehen lassen und in die Sonne stellen. Den andern Teil im Mixer mit
Apfelessig purieren und sobald der Sirup abgekühlt ist, zufügen.
Beides nach ca einer Woche durch`s Haarsieb geben und danach filtern
zur Melisse, Zitronen-Melisse:
Melissa officinális Linné
Beschreibung: Die ausdauernde, bis über 1 m hohe Staude aus der Familie
der Lippenblütler (Lamiaceae oder Labiatae) hat einen vierkantigen,
astigen, reich behlätterten Stengel. Die ganze Pflanze ist weich und drüsig
behaart. Die Blätter sind gegenständig, grob gesägt, mit hervortretender
Nervatur. die Blüten in blattachselständigen Scheinquirlen rosarot,
hellblau oder gelblichweiß. Alle Pflanzenteile riechen - insbesondere vor
der Blüte-angenehm nach Zitrone und haben einen würzigen, ebenfalls
zitronenähnlichen Geschmack. Die nektarreichen Blüten liefern den Bienen
wertvolle Nahrung. Blütezeit: Juni bis August.
Herkunft und Verbreitung: Die Heimat der Zitronen-Melisse ist das östliche
Mittelmeergebiet. Heute erstreckt sich ihr Siedlungsgebiet über ganz Südeuropa
und Vorderasien, verwildert auch in wärmeren Gegenden West- und Mitteleuropas.
Als Heil- und Gewürzpflanze ist sie seit dem Altertum bekannt. Griechen
und Römer schrieben ihr besondere Wirkung bei Melancholie zu. Die Melisse,
von der es auch einige Zuchtformen gibt, wird in vielen Ländern feldmäßig
angebaut. Häufig wird sie auch in Gärten gezogen.
Anbau und Ernte: Der Melisse sagen am besten nährstoffreiche Lehmböden
in sonniger Lage zu. Die Vermehrung geschieht entweder durch Direktaussaat
im April, durch Sämlingszucht im Frühbeet oder durch Stockteilung.
Die Pflanzen sind frostempfindlich; man deckt sie daher vor Eintritt des
Winters zum Schutz gegen Frostschäden mit Reisig oder Laub ab. Für den Hausbedarf
kann man Zitronen-Melisse im Kasten oder Blumentopf aus Samen ziehen. Im
Garten oder auf dem Feld erntet man die Blätter am besten bei kühlem,
trockenem Wetter zur Mittagszeit, wenn der Gehalt an ätherischem Öl am höchsten
ist, und trocknet sie im Schatten.
Inhaltsstoffe und Wirkung: Melissenblätter enthalten ein sich leicht
verflüchtigendes ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe,
Harze, und in frischem Zustand auch Vitamine und Enzyme. Zitronen-Melisse
wirkt appetitanregend, blähungstreibend, beruhigend und leicht blutdrucksenkend.
Auch bei Migräne wird sie empfohlen. Das Gewürz und seine Verwendung:
Als Gewürz verwendet man in erster Linie die jungen, frischen, vor
der Blüte gesammelten Blätter. Man kann jedoch auch die im Schatten
getrockneten Blätter benutzen, die ihre ursprüngliche Farbe beibehalten
müssen und nicht braun sein dürfen. Der Zitronengeruch der getrockneten
Melisse ist nicht so intensiv wie der des frischen Sammelguts. Getrocknete
Melissenblätter eigenen sich vor allem zu Gewürzmischungen. Da sie sehr
schnell den eigenartigen Zitronengeruch verlieren, muß man den Vorrat jedes
Jahr erneuern. Getrocknete Melissenblätter bewahrt man vor Licht geschützt
in dichtschließenden Gefäßen auf, die nicht viel größer sein sollen als
das in ihnen verwahrte Gewürz. Mit frischen, feingeschnittenen Melissenblättern
würzt man fertige Speisen, bei denen das Zitronenaroma den Geschmack
verfeinert. Besonders beliebt sind sie bei Salaten, Suppen, Fischgerichten,
Pilzgerichten, säuerlich zubereiteten Kutteln, Kräutersoßen, Mayonnaisen,
Joghurt, Milchgetränken, Bowlen, Limonaden und Essig. Gut schmeckt zu Grillgerichten
und -geflügel gekochter Reis, der mit einigen frischen, kleingeschnittenen
Melissenblättern aromatisiert und geschmacklich gut abgerundet ist.
Melissenblätter kann man auch als Ersatz von Zitronengras bei Gerichten
der indonesischen Küche verwenden.
Schlüsselblumenessig-Apéro
"Celestino"
Von den Schlüsselblumen verwende ich -um die Bestände zu schonen-
nur die Blüten und nicht die ebenfalls heilkräftigen Wurzeln
Blüten im saurem Sirup ziehen lassen und in die Sonne stellen
Feld -, Wald- und Wiesenblütenessig-Apéro"Campo e Silvia"
- mit Wildblüte von Feld-, Wald- und Wiesenkräutern mit Kalmus:
Johanniskraut mit Veilchen, Weiß- und Rotklee, Wundklee, Natternkopf, Wilde
Malve, Wegwarte, Holunderblüten, Brombeerblüten, Wildrosenblüten,
Leinkraut, klein- und großblütiges Weidenröschen, Quendel, Schafgarbe,
Gänseblümchen
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