Zimt-Kirsch-
Essig
Mein "Zimt-Kirsch",
der ist zart und mild. Nicht "spitzig-
sauer " gar- nicht wild So mancher
staunt- ob Frau ob Mann-
"Daß so ein ESSIG schmecken kann?!?-
und sagt dann zu mir : Bitte sehr,
der Zimt-Kirsch- ja, der schmeckt nach mehr"
Und weil
bei meinen Essigproben,
ich gern hör` echtes, ehrlich Loben,
bring ich- muß ich entscheiden schnell,
den Zimt-Kirsch mild an erster Stell.
Von diesem Essig zu berichten sind kurz noch eins, zwei, drei Geschichten:
Auf den Kirsch- Geschmack, da bin ich gekommen,
als ich einen Kirschlikör hab` zu mir genommen
-verehrt vun unserm Orgelstimmer-
und das vergißt man nie und nimmer:
Daß die Kirchenorgel man mit
Andacht vernimmt,
drum hat man gründlich die gestimmt.
Auch kamen
ins Gespräch wir- was nicht war verkehrt -
unter andrem auch über sein Steckenpferd:
Er würde sich -wie in alten Zeiten-
edle Liköre selbst zubereiten:
Sein Bester wär der Kirsch- mit Zimt,
weil da drin alles richtig stimmt.
Zum Abschied
hab`ihn ich mit einem Maulbeer bedacht,
und er hat sich dabei wohl gedacht:
Wenn der mit seinem Maulbeer so renommiert,
kriegt der einen "Kirsch" von mir spendiert.
Gedacht- getan- ein Mann ein Wort:
Kaum war der Orgelstimmer fort,
hat er mir, was gar nicht verkehrt,
von seinem Zimt-Kirsch eine Probe verehrt.
Der war
nicht schlecht- war ehrlich gut
-auch so daß man sie vertragen tut.
Dabei habe ich mir auch gesagt,
Jetzt wird sich auch an solch "Zimt-Kirsch" gewagt
Der soll noch mehr dir nach Kirschen schmecken
und in dir gute Kräfte wecken-
-eben ein ganz besondrer Saft
mit Essig- und der Kirschen Kraft.
Und daß alles bei ihm stimmt,
wird der auch abgeschmeckt mit Zimt!
Drum ließ ich die Kirschen zweifach gären
was eine ganze Zeit mußt währen.
Mein "Zimt-Kirsch"
ist den Leuten sympatisch - drum mach ich`s so fast systematisch: Damit
man sich an den Geschmack gewöhnt und mit der Säure sich versöhnt,
werd ich ohne mich lang und breit zu besinnen
mit einem"Zimt-Kirsch", stets beginnen.
Doch einst da hatt`ich geladen zum Feste
zu mir viel liebe nette Gäste
und einfach von den Essigen ein paar kredenzt,
mit denen man auch sonst oft glänzt.
Die Frau
meines Chefs- freundlich, charmant
fragt nach solch Essig recht galant
-warum sollt ihr den verwehren,
solch Essig ihr nicht gern verehren?
Doch war der guten Frau auf Dauer-
de erste Schluck halt doch zu sauer.
und ist dabei wohl sehr erschrocken
und war ganz schön da "von den Socken".
Sie trank zwar tapfer ihn in Schlücken,
doch wollt sie solchens nicht entzücken
Meine Frau, hat gleich kapiert,
was ist der Frau vum Chef passiert
und hat gleich sie mit Zimt-Kirsch versöhnt,
und sie ein bißchen so verwöhnt.
Seitdem
werd ich aus meinen Kreszenzen
den"Zimt-Kirsch", mild, zuerst kredenzen.
Das sind
sie also: meine Geschichten
die da vom "Zimt-Kirsch" zu berichten!
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Die
Hagebutte
Überall in Stadt und Land
ist die Hagebutte bekannt:
"das Männlein im Walde, still und stumm
das purpurrot hat sein Mäntlein um."
Mancher sie auch gern "Arschkratzer" nennt,
daß man am Namen sie erkennt.
Vielleicht weiß mancher, sie ist gesund
und schmeckt lecker dir im Mund,
wann du die Kerne- gut für Tee-
dir hast entfernt. und Vitamim "C"
die auch reichlich in sich tragen.
- gut in harten Wintertagen.
Kein Wunder, daß manch Frau und Mann
die Hagebutte schätzen kann.
Für die Vogelwelt fast zu schade
sind sie gut als Marmelade
Und als ich- damit mir nichts vergammelt-,
aus dem Garten habe Hagebutten gesammelt,
hat der Schwiegervater sie geputzt,
die Schwiegermutter
für Marmelad sie genutzt.
Auch meine Frau hat ihren Spaß:
Sie "erbt" für sich ein großes Glas.
Das hat uns richtig angelacht.
und schließlich wurd es aufgemacht.
Doch als wir davon kosten- o Schreck, o Graus!-
so sehn doch Stachelbeern nur aus!
Jedermann kann das entdecken:
daß so auch Stachelbeern
nur schmecken.
Und es sind auch Stachelbeeren!
Daraus die Moral -sie will uns lehren:
Schreib in Zukunft, sei so nett,
bei Stachelbeeren
ein Etikett.
Seitdem kam es zu dem Ende,
daß Hagebutten ich selber verwende.
Verkoche nicht deren Vitamine Kraft,
Nehm Zucker und mach so mir Saft,
der vun ganz allein sich klärt,
wann er lang genug dir gährt.
Was das für ein Getränk könnt sein?
Man nennt es Hagebutten-Wein!
Und die können süffische Süße erwarten,
die nicht aus Geiz am Zucker sparten.
Solch ein Wein ist nicht zu verachten,
Als Gesundheitstrank ist der zu betrachten.
Und nach und nach- kaum
ist`s zu begreifen-
mag der gar zum Sherry reifen.
Aus der Erinn`rung heraus habe ich mir gesammelt
Hagebutten ins Faß, wo`s nicht mir vergammelt.
Loß doppelt mir`s im Keller gären,
was da einige Wochen wird währen.
Mit seinen guten Vitaminen
soll mir das im Winter dienen,
Gesundheit mir und Kräfte wecken
und wie ein Malaga mir schmecken.
Ich habe den auch genug gesüßt,
damit man den so recht genießt.
Probier den mal -sag ich ganz erschrocken:
"Der zieht die Löcher dir
aus den Socken!
Trocken
ist der- aber wie!
So sauer war mein Essig nie!
Das wirklich ist nur saure Brühe!
Und das der Lohn für deine Mühe!
So
kann der am End nicht bleiben.
"Arschkratzer fortzdrucke" will voll Zorn ich draufschreiben!"
Und drum wollte Hagebutten
ich nicht mehr sammeln.`
Ich ließ
sie tatsächlich alle vergammeln Doch
später, ja da fiel mir ein:
Denk an deinen Hagebutten-Wein:
Laß dir den Zucker- bitte sehr,
karamellisieren zu Zuckercouleur-
Wirst so deinen Essig dir du versüßen,
Wie Malaga dann wirst du ihn genießen!
Daß wie Malaga der schmeckt,
habe ich dann bald entdeckt.
und hab`ihn, -weil seine Laune erkannt-
CAPRICCIOSO mir genannt
|
Mei Kiwi:
In Stuttgart war`s . Ich weiß es genau:
Es war bei der Bundes-Garten-Schau.
Da hab ich erstmals auf Kiwi geachtet-
mit Freud ihr Blühen auch betrachtet.
Das sind rund dreißig Jahr jetzt her.
Seitdem schätz ich die Kiwi sehr.
Die sind von hohem Gesundheitswert,
weil Vitamin C ihnen reichlich beschert.
Und ich muß nicht zum Kaufmann laufen
um Kiwi-Früchte mir zu kaufen
ich seh sie gern wachsen als Kletterpflanz
mit Blätter und Blüten in vollem Glanz.
und wenn auch dort noch Frücht dran reifen,
mag gern ich nach der Kiwi greifen.
Es wachsen die Kiwi mein wirklich fein.
Jedoch die Früchte sind sehr klein.
Wer große Früchte dran will genießen,
der müßte die Kiwi reichlich gießen.
Doch habe ich gewässert nur den Salat
und bei den Kiwi am Wasser gespart.
Drum war`n meine Kiwi reichlich klein
und -nebenbei- auch hart wie Stein
Nichts für den herbstllichen Früchteteller.
eher etwas für den Keller,
Denn- wie jedermann begreift-
schmecken sie nur- nachgereift
und erst so etwa um Weihnachten
wird man wieder auf sie achten.
Jetzt waren sie nicht mehr hart wie Stein-
doch mehr denn je: reichlich klein-
auf gut deutsch: -zu meinem Verdruß-
kaum größer als die welsche Nuß!
Drei, vier habe ich im Keller vergessen.
Die haben glatt mir die Schnecken gefressen.
Und ich dacht mir- im Grund, wie schade!
Mach dir in Zukunft Marmelade!.
Doch hat einen Haken das Ganze bloß:
Wie werd ich die Häärchen los?
Wie mach ich das nur, daß sich verliert
der Stachelpelz, der die Kiwi ziert?
So habe ich zunächst mit Zuckersaft,
die Frücht` im Mixer mal verschafft:
markig, geschmackvoll -aber bloß
krieg so die Häärchen ich nicht los!
Wie meine Kiwi ihren Pelz verloren???
Ich habe sie einfach mal vergoren!
Zum Glück gibts ja den Hefepilz!
und obendrauf schwimmt- wie ein Filz-
all das, was mich so lang hat gestört,
weil so `was nicht dorthin gehört.
Und als ich verkostet den alkoholischen Saft,
war voll im Geschmack er und war voll Kraft.
So wahr ich mich Essig-Parre gern nenne:
Ich denk mir: Man müßte daraus können,
wie bei andern guten Sachen
einen feinen Essig machen!
und wie toll man solchen machen kann!
Gesagt- getan- ein Wort- ein Mann!
Und wie der Kiwi mir hat geschmeckt!
Zumal der voller Vitamine auch steckt!
So habe meinen Kiwi ich mitgenommen,
als ich mal wieder in den Westrich gekommen
dort, wo man schätzt für Sekt und Soßen
den Essig süß aus meinen Rosen.
-gab zu der Kiwi noch im Nu
auch frischen Preß-Saft noch dazu.
Mein "Rose" bringt`s mal wieder voll!
Den find` man wieder einfach toll!
Doch hat in meinen "Kiwi", was mich nicht entzückt-
ein Weinmückelchen sich hinein verdrückt-
und ich habe doch so dadrauf geachtet.
Voll Zorn habe ich das Viech betrachtet:
und mir gedacht: "Jetzt bist du blamiert!
Daß dir grad so etwas jetzt passiert!
Du bist blamiert für alle Zeiten!
Weil -das kann kein Mensch bestreiten:
Du brauchst dich dort nicht lassen blicken,
kommst du mit Essig und bringst Mücken!"
Kurz und gut: Ich fand das schlecht.
Mein Kiwi war mir nicht mehr recht.
und habe gedacht mir, daß Dummheit und Stolz
wachsen auf dem gleichen Holz.
Denn was war mein "Kiwi" mein Stolz und meine Freud,
wie der so schön gereift bis heut
und -nachdem er doppelt vergoren
seinen "Stachel- Pelz" gänzlich verloren-
gereift als Essig mir im Keller
was lag als Frucht auf meinem Teller
zwar gut im Geschmack -doch viel zu klein,
Doch nun trinkbar und nicht hart mehr wie Stein
Und wie ich mich endlich hab` überwunden
-nach Wochen, Tagen- und vielen Stunden
und hab- nach langer Zeit- ihn wieder probiert,
da
hat sich für mich ein kleines Wunder vollführt:
Ein Sherrygeschmack, wie ich nicht ihn erwarte,
sich mir dadrin gar offenbarte.
Das war wirklich mein Entzücken,
daß mir das so schön wollt`glücken,
Was sich manchmal hat bewährt,
wenn oxydadiv dir etwas vergärt.
Ich war da ganz von den Socken-
voller Freude fast erschrocken!
Die Moral, die daraus zu begreifen??
"Manchmal laß die Sachen reifen!
- und halt dich zurück! Tu nichts dazu!
Laß alles reifen in Stille und Ruh!
Auch wenn du manchmal wirst erleben
dein blaues Wunder im Leben eben,
ist`s manchmal doch so, daß manches dir glückt,
was dann mit Freude dich entzückt
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Wie
der DIVINO zu Name und Geschmack gekommen
An dieser Stell` hier sei vernommen,
wie zum DIVINO ich gekommen.
Damals hatt` ich mit Bedacht
mir gefiltert in der Nacht
Tropfen für Tropfen und mit Mühe
-denn beides war noch trübe Brühe-
Hagebutt`und Kiwifrucht,
die im Garten ich gesucht.
Ließ mir der Früchte Konzentrat
Tropfen für Tropfen früh und spat
-dieses fruchtig-köstliche Naß-
rinnen je aus ihrem Faß
in zwei Eimer mir hinein.
Denn getrennt nun sollte sein
Fruchtmark mir und Flüssigkeit.
Und das braucht nun seine Zeit.
ja, es tropfte nicht grad toll!
Beide Eimer war`n halb voll-
und ich war recht müd- erschlafft,
hatt ich doch genug geschafft,
denn es hatte dieser Tag
durchaus seine eigne Plag.
So kam da nun zum guten Schluß,
was nun einfach kommen muß:
wiers geschieht durchaus zu Zeiten:
daß ich die beiden Flüssigkeiten
-und dies durchaus ganz unbeacht
zusammengeschüttet hab in der Nacht.
Das war fürwahr in großer Schrecken,
der mich gänzlich tat erwecken!
"Jetzt hast du schönen Mist gebaut!
Zehn Liter Maische glatt versaut.
All deine Mühe wird zum Dreck!
Am Besten: Du kippst es gleich weg!
Schütt`s aus zum Kompost dir im Garten!"
Doch sagt ich mir dann: "Das kann warten!"
Überschlaf mal Schreck und Sorgen!
Vielleicht, daß man sieht weiter- morgen!"
Gesagt, getan, ein Mann, ein Wort!
Ich legte mich, schlief ein sofort
Un hab mich morgens früh bedacht
als ich erwacht nach guter Nacht
"Hagebutte und Kiwi tun einander nicht weh.
Sie haben gemeinsam ihr Vitamin C.."
.."Und Vitamin C gibt dem Orangensaft
seine ganz besondre Kraft!"
So fällt es mir dazu noch ein,
als hätte es so sollen sein!!!
So hab ich- nachdem ich ausgepennt-
dann auch so gegen zwanzig Prozent
Orangenessig zugegeben
um so das Ganze zu beleben.
Was mir gelang zu meiner Freud
und gänzlicher Zufriedenheit.
Die Schale von der Götterfrucht,
die ich mir hatte ausgesucht,
weil sie so gänzlich unbehandelt,
hatte das Ganze mir rundum verwandelt
gab ihm zu guter Letzt den Pfiff-
kurz und gut: den rechten Schliff
Ich hielt mich auch nicht lang zurück.
Erzählte gern von meinem Glück.
Bracht meinen Essig dem Somellier,
daß der auch nach ihm mal seh!
Sein Vater, ein Winzer begeistert ausrief:
Nenn keiner mir "Essig" solch Aperitif!"
So ist von dieses Winzers Worten
mir höchsts Lob zuteil geworden.
Drum heißt er DIVINO- dank Götterfrucht,
die ich zum Dreiklang mir gesucht
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