Essigbibel/Essigfibel
|
Wikipedia zu Gerbstoff Ein Gerbstoff ist ein Stoff, der sich bei Kontakt mit dem Eiweiß der Haut verbindet, das dadurch in eine wasserunlösliche und nicht quellende Struktur umgewandelt wird. Durch diesen Gerben genannten Prozess wird eine abgezogene Tierhaut in Leder umgewandelt, was z. B. die Fäulnis verhindert. Gerbstoffe kommen häufig in Pflanzen vor (vegetabiler Gerbstoff; vgl. auch Nutzpflanzen). Zum Beispiel: Kastanien Baumrinden Eiche Torf ..... Auch Weintrauben enthalten Gerbstoffe (Tannine) als Bestandteile aus Stielen und Beerenhäuten, die die Lagerfähigkeit des Weines (insbesondere des Rotweines) erhöhen. Der Tanningehalt stellt somit einen Qualitätsfaktor des Weines dar, sofern er in einem ausgewogenen Verhältnis zu den anderen Geschmackskomponenten (Säure, Restzucker) und Aromen steht Gerbstoffe in der Phytotherapie Die Gruppe der Gerbstoffe nimmt einen wichtigen Platz unter den therapeutisch wirksamen Bestandteilen von Heilpflanzen ein. Sie wirken zusammenziehend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und neutralisieren Gifte. In höherer Dosierung wirken sie jedoch oft selbst schädlich. Weitere Hauptgruppen heilkräftiger Pflanzenbestandteile sind: Ätherische Öle, Alkaloide, Anthrachinone, Bitterstoffe, Flavonoide, Glykoside, Phytoöstrogene und Schleimstoffe. Offizinelle Pflanzen, bzw. Pflanzenteile, die Gerbstoffe enthalten: Galläpfel (Gallae) aus Quercus infectoria Hamamelisblätter (Hamamelidis folium) aus Hamamelis virginiana Walnussblätter (Juglandis folium) aus Juglans regia Eichenrinde (Quercus cortex) aus Quercus robur und Quercus[1] Ratanhiawurzel (Ratanhiae radix) aus Krameria lappacea Blutwurzwurzel (Tormentillae rhizoma) aus Potentilla erecta Heidelbeeren (Myrtilli fructus) aus Vaccinium myrtillus Volksmedizinische Verwendung finden auch: Catechu (Anm. HP: Gerber-Akazie ) Brombeerblätter von Rubus fruticosus Gänsefingerkraut von Potentilla anserina Erdbeerblätter von Fragaria vesca Odermenningkraut Agrimonia eupatoria Frauenmantelkraut von Alchemilla xanthochlora Rosenblüten von Rosa gallica Wiesenknopfblätter von Sanguisorba officinalis Früher wurde, vor allem in ärmeren Familien, Urin als Gerbstoff verwendet. Wirkung der Gerbstoffe Medizinisch nutzbar sind Gerbstoffe durch den Prozess der Gerbung. Das Gewebe kann so oberflächlich verdichtet werden und eine schützende Membran bildet sich aus z. B. auf einer Schleimhaut. Die Gerbstoffe entziehen also durch ihre zusammenziehende Wirkung (adstringierende Wirkung) Bakterien den Nährboden, die sich auf Haut und Schleimhaut angesiedelt haben. Schmerz und Wundsekretion werden vermindert, Entzündungen gehemmt, kapillare Blutung gestillt, Bakterien und Giftstoffe können nicht mehr tiefer eindringen. Gerbstoffe haben antimikriobielle Eigenschaften und werden eingesetzt bei: Magen- und Darmentzündungen, leichten Durchfällen, Entzündungen im Mund und Rachenraum, als blutstillendes Mittel, zur schnellen Wundheilung und bei leichten Verbrennungen und Frostschäden. Für Pflanzen dienen sie als Fäulnisschutz. Sie sind Grundlage zur Synthese von Harzen, Kork, Anthocyanen und Flavonoiden. Sie können Alkaloide, Proteine und Schwermetallionen aus ihren Verbindungen lösen. Eigenschaften der Gerbstoffe zusammenziehend, schmerzlindernd, stopfend bei Durchfall, blutstillend, sekretionshemmend, schleimhautschützend, keimhemmend, bakterizid, fungizid, entzündungshemmend, austrocknend, Gegengift bei Schwermetall- oder Alkaloidvergiftung Nebenwirkungen Bei Langzeitanwendung können Leberschäden entstehen. Bei zu hohen Dosen kann es zu Magenschleimhautentzündung oder Brechreiz kommen. Verminderte resorption basischer Arzneimittel. NICHT bei Verstopfung, trockenem Ekzemen oder trockenen Schleimhäuten anwenden. Nicht länger als 510 Minuten köcheln. Es empfiehlt sich für die innere Anwendung sie mit Schleimstoffen zu kombinieren. http://medikamente.onmeda.de/ Wirkstoffgruppe/Gerbstoffe.html Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "Gerbstoffe" zugeordnet Aluminium-Kaliumsulfat Aluminiumsulfat Angelikawurzel Bismut-Komplexverbindung Bittersüßstängel Hamamelis Phenol-Methanal-Harnstoff-Polykondensat Policresulen + Cinchocain Salicylsäure + Rhabarberwurzel Tannin Tanninalbuminat Wermutkraut Zink Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe Gerbstoffhaltige Arzneimittel werden bei Entzündungen der Haut oder Schleimhäute eingesetzt, etwa Ekzemen oder Zahnfleischentzündungen. Auch tragen sie zur Wundbehandlung und Wundpflege bei. Weiterhin können Hämorrhoiden damit behandelt werden. Innerlich eingenommen, dienen Gerbstoffe zur Therapie von Durchfall. Gerbstoffe kommen sowohl in der belebten wie der unbelebten Natur vor. So können sie aus Pflanzen gewonnen werden wie Tannin oder es kommen die ganzen gerbstoffhaltigen Arzneipflanzenteile wie zum Beispiel Eichenrinde zur Anwendung. Es gibt auch metallische Verbindungen, die als Gerbstoffe wirken: Aluminiumsulfat, Bismut-Komplexverbindung und Zinksulfat gehören dazu. Eine dritte Gruppe von Gerbstoffen wird synthetisch hergestellt wie zum Beispiel Phenol-Methanal-Harnstoff-Polykondensat. So wirken Gerbstoffe Allen Gerbstoffen, ob pflanzlicher oder mineralischer Herkunft oder künstlich hergestellt, ist ihre Wirkung auf Eiweiße gemeinsam. Gerbstoffe verändern die Struktur der Eiweiße und machen sie damit funktionslos (Denaturierung). Äußerlich auf der Haut angewendet, wirken Gerbstoffe zusammenziehend (adstringierend). Die Oberfläche wird verdichtet und ausgetrocknet, es bildet sich ein schützender Film. Das Austreten von Flüssigkeit, beispielsweise Blut aus Wunden oder Schweiß bei übermäßigem Schwitzen, wird verringert. Krankheitserregern wird der Nährboden entzogen und Entzündungen bessern sich. Weiterhin nehmen Schmerzen oder Juckreiz ab, weil die behandelte Haut unempfindlicher wird. Mit der Veränderung der Eiweiße stumpfen gleichermaßen auch die feinen Nervenendigungen, die bis an die Hautoberfläche reichen, ab. Alle diese Wirkungen der Gerbstoffe werden zudem beim Einsatz auf Schleimhäuten zum Beispiel im Mund sowie im Anal- und Genitalbereich genutzt. Bei innerlicher Anwendung der Gerbstoffe im Magen-Darm-Trakt kommt es zu einer oberflächlichen Verdichtung der erkrankten Darmschleimhaut. Dadurch wird weniger Wasser in den Darm abgegeben und der Darminhalt nimmt wieder eine normale, festere Form an. Pflanzliche Gerbstoffe wie das Tannin oder auch synthetischer Gerbstoff, der den natürlichen Strukturen nachempfunden ist, haben nur wenige Nebenwirkungen. Sie können zum Beispiel selten Hautreizungen auslösen. Dagegen kann es bei metallischen Verbindungen leicht zu allergischen Reaktionen und bei zu hoher Aufnahme in den Körper zu Vergiftungssymptomen kommen. Am verträglichsten ist dabei das Zinksulfat, das auch unbedenklich bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet werden kann. Gerbstoffe nach http://www.kraeuter-verzeichnis.de/inhaltsstoffe/gerbstoffe.htm Gerbstoffe sind in der Lage, Eiweißstoffe der Haut und der Schleimhaut zu binden und in unlösliche, widerstandsfähige Verbindungen zu ändern. So entsteht auch die Heilwirkung der Gerbstoffe, die auf verletzter Haut Bakterien die Grundlage entziehen. Es gibt Heilpflanzen, die Gerbstoffe als Hauptwirkstoff enthalten, wie zum Beispiel die Eiche, die Heidelbeere und den Blutwurz, andere Pflanzen, bei denen die Gerbstoffe ein erwünschter Nebenstoff sind und Pflanzen, bei denen die Gerbstoffe störend sind, da sie den Magen reizen können. Will man aus Pflanzen, in denen die Gerbstoffe störend wirken können, trotzdem Tee herstellen, so bereitet man diesen Tee auf kaltem Wege zu. Dadurch gelangen nur wenige der Gerbstoffe in den Tee. Gerbstoffe eignen sich zum Beispiel als Mundspülung bei entzündetem Zahnfleisch, als Umschlag zur Wundbehandlung, bei Angina, vor allem aber bei Durchfall. Bäder, die Gerbstoffe enthalten, sind wirksam bei Frostbeulen, Hämorrhoiden und Entzündungen.(http://www.kraeuter-verzeichnis.de/inhaltsstoffe/gerbstoffe.htm) |
|
folgt Seite H/VII//7
A -B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - X - Y - Z