Essigbibel/Essigfibel
vom "Essigparre"


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-5-V-E- -E-V-5-

Essig entsteht gar wundervoll
mit Sauerstoff aus Alkohol.
Dazu braucht`s Bakterien nur,
von gutem Stamm - aus guter Kultur.
Acetobacter sind die genannt,
Acetomonas auch genannt.
Denn Zufalls-Kamhef in der Luft
bringt oft nicht guten Essigduft.
Drum sollen die Kulturen mein
von gutem Stamme sein und rein
Und wenn die ihre Arbeit tun,
dann kann ich guten Mutes ruhn


Essigparre, was das wär?-
das zu erklären ist nicht schwer.
Ich hab für mich vor Zeiten entdeckt
wie fein ein guter Essig schmeckt
Und da muß man nicht lang raten
Mit den Essigpräparaten ,
für die ich Feuer bin und Flammen
kommt Verschiedenes zusammen:

1) Einmal die Erkenntnis:
Alles, was wasserlöslich ist,
alles was in Alkohol löslich ist
ist und bleibt auch im Essig drin

2) guter Essig .......
..... (also der mitsamt den lebenden Essigbakterien) ist

  • antiseptisch
  • antibakteriell
  • antiviral-
  • und -da Vorbeugen besser ist als Heulen-
    eine altbewährte Volksmedizin zur Prophylaxe.

    3) die Kindheiterinnerung an einen Pfefferminzessig als Hauslimonade,
    einen leckeren Durstlöscher, der auch das Trinkwasser desinfizierte
    4) Die Apfelessig-Honigkur, mit der meine Kinder ihrer Mutter auf die Sprünge helfen wollten-
    5) die Lektüre einer Spielszene mit St. Hildegard -nach Hörsturz- beim Ohrenarzt
    sowie die guten Erfahrungen, die meine Frau machte mit meinem
    Pfeffermiz-Melisse, den sie - statt 1/10 zu verdünnen- 1/4 kurmäßig trank- um so Verwachsungsbeschwerden (- trotz Operation 20 Jahre nach Kaiserschnitt) los zu werden - mit gutem Joghurt, viel Bewegung neben dem Essig - und der Erfahrung, daß die andern Essige in gleicher Weise wirken
    6) Und ein Pfarrgarten, dessen Hof reich an Melisse ... und
    unerschöpfliche Brenn-Nessel-Qülle war und reichlich Giersch bot.
    7) Die Kollegen Kneipp und Künzle, die mich neugierig gemacht hatten-
    Mein Kräuterwissen verdanke ich der Lektüre verschiedner Kräuterbücher- und Naturheilkundebücher-
    eins hat mir mein früherer katholischer Nachbar-Kollege verehrt, weil bei ihm als Dublette vorhanden
    8) Den Kontakt mit Heilpraktikern und Apothekern, der sich automatisch ergibt und die Kräuterbücher im Internet, deren Adressen ich -bei der Gelegenheit hineinkopiere
    aus der Schweiz: www.awl.ch/
    aus Österreich: http://www.kup.at/
    in Deutschland: www.madaus.de/
    und natürlich- als neüs Lexikon: http://de.wikipedia.org/
    und einen Uralt-Klassiker: http://www.krünitz1.uni-trier.de/

    zu Heilpflanzen:
    http://www.awl.ch/heilpflanzen/aktüll/pdf/apotheke.pdf
    http://www.awl.ch/heilpflanzen/index.htm
    http://www.awl.ch/heilpflanzen/auswahl.htm
    Arzneipflanzenstreckbrief
    http://www.madaus.de/Heilpflanzendatenbank.12.0.html
    http://www.kup.at/
    http://www.kup.at/db/phytokodex/index.html
    http://de.wikipedia.org/wiki/
    Liste_der_K%C3%BCchenkr%C3%A4uter_und_Gew%C3%BCrze
    http://www.krünitz1.uni-trier.de/

    Jetzt -als Pensionär- hab ich nur noch ein 100 -Quadratmeter-Gelände- aber nutze intensiv die mediterranen Kräuter, den hauseigenen Bärlauch-
    und in diesem Jahr hatte ich sogar erstmals reichlich Petersilie
    Natürlich steht der Löwenzahn auf der Wiese auch auf Speisezettel und Sirup-Liste

    So ganz senkrecht von oben kamen die Ideen also nicht,
    aber zum passenden Zeitpunkt kam so manches zusammen, was sich fügte- und ich bin froh darüber

    Anfangs brauchte ich den Essig zum Abschalten-können-
    Jetzt nutze ich ihn zum Kontakte-Knüpfen.
    Es sind inzwischen einige, die mit mir und durch mich auf den Essiggeschmack kamen- zur Freude auch der Südzucker-Aktionäre-
    denn...........
    ...... am Zucker sparen? grundverkehrt!
    Der Essig braucht ihn- Zucker vergärt
    Und weil er das gleich doppelt gut,
    find ich den Zucker doppelt gut....

    Kirchengemeinden besuche ich gern zu Seniorennachmittagen und
    Kneippvereine und Landfrauen mit meinen Kostproben und entsprechenden Glossen dazu.
    Und immer ward der Beweis erbracht,
    daß sauer gesund und lustig macht.
    (Das "gesund" hab ich jetzt dazugemogelt, weil die Pharmaindustrie nicht zuhört
    Aber es stimmt halt- und das ist von der Schöpfung ganz patent so eingerichtet)
    Soviel zu meiner Person
    .


  • Essig
    (hebr. - chomæs)
    nach: WiBiLex.de -
    Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet.

    Essig (hebr. chomæs), entsteht durch Gärung alkoholischer Getränke, wobei in Israel neben Wein auch andere alkoholische Getränke als Grundlage dienen konnten (Num 6,3). Dabei wurde der Essig nicht immer
    bewusst hergestellt, sondern entstand häufig durch das unbeabsichtigte Versäuern des Weines beim Transport.

    Essig wurde als Getränk verwandt (Num 6,3), wobei hier an eine mit
    dem römischen Posca vergleichbare, mit Wasser verdünnte Essig- limonade
    zu denken sein dürfte. Zudem wurde Essig zum Eintunken von Brot (Rut
    2,14) und zum Würzen gebraucht.

    Der bittere Geschmack des Essigs wurde als unangenehm empfunden (Ps 69,22). Auch galt Essig als schädlich für die Zähne (Spr 10,26).

    Essig -nach: Bibel-Lexikon

    Gedanken zum Karfreitag:

    Getürkter Tod? /
    Das NeueTestament kein historischer Bericht,
    sondern ein Bekenntnis

    Über den Durst: Predigtgedanken von Rüdi Blumer

    130 Pflanzen der Bibel- Ein Lustgarten
    Pflanzen aus der Bibel: Bibelgarten an der alten Stadtmauer von Berching.


    Apfelessig - seine Geschichte



    Essig in der Bibel
    (Essig nach Bibel-Lexikon)
    Dies war ein verdünnter, saurer Wein, der entweder Wein oder Essig genannt werden kann. Für Weine von besserer Qualität gibt es im Hebräischen andere Wörter. Es war das Getränk der Schnitter und der römischen Soldaten, welches betäubend wirkte und auf Grund seines Säuregehaltes die Zähne angriff (Spr 10,26). „Essig auf Natron: So ist, wer einem traurigen Herzen Lieder singt" (Spr 25,20).

    Dem Herrn wurde Essig vermischt mit Galle angeboten, aber er lehnte es ab. Er empfing jedoch den Essig, als er sagte: „Mich dürstet", gemäß dem prophetischen Ausspruch Davids: „in meinem Durst gaben sie mir Essig zu trinken" (4. Mo 6,3; Ruth 2,14; Ps 69,22; Mt 27,34.48 etc.

    Essig - Sauer macht lustig! (Info)

    Essig und Gesundheit:
    Antwort auf Dr. Kellogg, der Essig als Gift erklärte



    Kochen mit der Bibel:" rote Linsen für Esau"


    Tussie-Mussie - ein Sträusschen aus Kräutern und Blumen
    ..... und 4 Räuberessig




    Etliche Jahre schon ist` s her,
    als mich- ich sag`s bei meiner Ehr-
    mitten in der Predigt ein Hörsturz ereilte
    und ich deshalben beim Facharzt weilte.
    Dort las ich, um mich auf andre Gedanken zu bringen
    etwas zu Hildegard von Bingen
    Das war- ich sag`s aus freiem Triebe
    der Anfang einer großen Liebe

    Ich las, wie sie einst dem asthmatischen Schmied
    in seiner rusigen Esse riet:
    Suche dir frisch in freier Natur
    aus dem, was da wächst in Wald und Flur
    das, was dir Genesung schafft
    aus der Kräuter Saft und Kraft

    Da dacht'ich auf Ehre und Gewissen
    an Hof und Garten und Melissen,
    die dorten wächst aus Ritzen und Kaut
    neben anderem wilden Kraut.
    Die wollt' ich sieden,
    mit Sirup mir süßen
    auch durchaus säürlich genießen.

    Denn schon als Kind- und nicht das vergess ich
    liebt ich schon den Pfefferminz-Essig
    in selbstgebrauten Limonaden,
    die zu Nutz mirnicht zum Schaden,
    löschend den Durst mir, in des Sommers Hitze.
    Denn viel trinken muß, wer da schwitze

    Drum wollt' ich Pfefferminz, Melissen
    auch im Alter nicht vermissen
    - mit Essig vom Apfel konserviert
    Mit Wonne hab ich dies probiert.

    Doch nicht ist s erlogen und erstunken:
    Das meist' hat meine Frau getrunken.
    Die hat sich damit gar trefflich kuriert
    und so - auf gut Deutsch: den Darm saniert
    nebst viel Bewegung in freier Natur
    und einer guten Joghurt-Kultur
    Denn was lecker ist dem Mund
    mitunter ist durchaus gesund.

    Mich hat dies freilich mitnichten geschmerzt,
    denn ich machte weiter -voll Schwung und beherzt:
    in Erinnrung, daß noch viel besser schmeckt
    und durchaus auch gute Kräfte weckt
    der Essig aus der Natur der Himbeer'n Kraft,
    dieser ganz besondre Saft
    und beim Haus steht- man glaubt es kaum
    ein uralter Maulbeerbaum,
    er stammt aus Napoleons Zeiten.
    selten durchaus in unsren Breiten
    und er durchaus lecker schmeckt
    und dir Schwung und Kräfte weckt,
    darum will ich hoch ihn Ehren
    den Trunk aus Brombeern und Maulbeeren

    Auch schätz ich sehr den Essig aus Rosen
    zu Sekt, Sorbet und auch zu Soßen
    der Schlüsselblumen und Veilchen wild,
    den Quittenessig besonders mild
    und auch den aus der Kiwi-Frucht,
    die klein aber fein im Garten man sucht.

    Doch ich sag mir: Kinder, Kinder
    was mach ich denn bloß im Winter
    wenn gefroren Kraut und Gras.
    Wo bleibt da der EssigSpaß?
    Doch da seh ich vor mir der Vitamine Kraft
    in der Blutorangen frisch gepreßtem Saft
    in Ananas und Kokosnüssen.
    Muß drum länger nicht vermissen
    meinen schönen Essigspaß,
    Dieses saür-süß köstliche Naß
    dank Papaja und Mango- diese Früchte,
    auf die ungern ich verzichte -
    versehen mit Kalmus, welcher bekannt
    als Aphrodisiakum im Morgenland
    seit alters - nicht nur als Hilf zum Verdauen,
    auf die man kann getrost vertrauen.

    Wen wundert's, wenn's da in einer Stadt
    eine junge Dame hat-
    jung und durchaus rank und schlank,
    die da rühmt meinen Essigtrank.
    Und sie rühmt ihn allerorten
    mit den allerschönsten Worten,
    rühmt ihn beredt als Liebestrank,
    diese Dame rank und schlank
    Darauf ich so ganz bescheiden
    wag nicht dieses zu bestreiten,
    denn was gut ist für der Gesundheit Triebe
    kann nicht schaden für die Liebe.
    Und auch hier gilt, zu probieren
    ist weit besser als studieren

    Drum lob ich mir meinen Essig 1001
    wie jene Dame, so aus Mainz
    1001 -jene Düfte voll Macht
    des Orients aus 1001er Nacht.

    Den wollt`ich mal wieder (- wer will mir's verwehren-)
    guten Freunden gern verehren
    von jenem köstlichen Essig mein.
    So war's meine Absicht- so hätt's sollen sein:
    des Orients Düfte und Essenzen
    hätte ich wollen gern kredenzen

    Doch wie's so oft geschieht im Leben
    ging da mal gründlich 'was daneben:
    So sehr ich es suchte -gar wohl ein`ge Stunden-
    ich hab es einfach nicht gefunden

    Das besagte Fläschlein- ich sag es betroffen
    hatte ich selber wohl ausgesoffen,
    weil -ich sag`s aus freiem Triebe-
    das, was gut ist für die Liebe
    und was schmackhaft ist dem Mund
    lecker schmeckt und ist gesund
    wohltuend ist`s in des Alltags Getriebe
    nicht nur -wie besagt zum Zecke der Liebe

    Doch im Kellergewölbe, dem feuchten, nassen
    das da dient den Vorrat zu fassen,
    haben die Schnecken- ich kann`s kaum ermessen
    vom Kanister das Etikett mir glatt weggefressen;
    Sie litten Hunger wohl den Winter

    Doch was nützt mir's? Kinder, Kinder!
    Jetzt steh ich -wie ein armer Tor
    bei den verschlossnen Kanistern davor
    und muß raten statt zu lesen,
    was darinnen ist gewesen

    So sagt mir doch zum guten Schluß,
    was man hier machen kann und muß!
    Guter Rat ist eben heuer
    wahrhaft selten oder teuer.

    Doch da fällt mir ein erfreulich,
    wie ich sagte doch erst neulich ,
    sagte ganz aus freiem Triebe:
    was gesund: gut für die Liebe

    So sag ich`s frei und unverwehrt:
    Dieses gilt auch umgekehrt!
    Was der Liebe dient, schmackhaft dem Mund,
    ist auch durch und durch gesund.

    Zum Glück hab die Rezeptur ich nicht vergessen.
    Die haben die Schnecken nicht auch noch gefressen.
    Ich hab auch noch einige der Essenzen
    aus diesem Tränklein zu kredenzen.

    Doch das werdet gewiß ihr wohl alle begreifen:
    Ein solches Tränklein muß ruhen und reifen
    Doch sollt -so sei's- ihr nicht lange erst warten,
    aus dem elterlichen Garten
    hab ich noch den Williams Christ,
    der ein vorzüglicher Essig doch ist
    Den verschneid ich zu einer Cuvée
    mit Quitte, noch süß- das gibt den Dreh

    Damit befolge ich genau
    den guten Rat von meiner Frau:
    Williams -Quitte -nicht zu bestreiten:
    um die wird mancher dich beneiden.

    Werde sie "ducessa" nennen;
    man muß diese "Fürstin" kennen:
    Ducessa del Monte Cristo- will ich kredenzen
    welche gar lieblich mit der Quitte Essenzen

    Und so sagt ich zum guten Schluß
    -und ich hoff ganz ohne Verdruß-
    was gar schmackhaft ist dem Mund
    und auch durch und durch gesund
    das diene zur Freude in des Alltags Getriebe
    auch- doch nicht nur- für die Freuden der Liebe.


    Nachtrag:
    Ich darf ergänzen hiermit heut
    zu meiner allergrößten Freud
    daß ich in einer glücklichen Stunden
    1001 hab wieder gefunden
    Das war fürwahr ein froher Schreck:
    Es war -ich sag's euch- nicht die Schneck
    Es lag -an nichts als meiner Brille.
    Darum ab heut mein Vorsatz und Wille:

    Willst deine Brille zur Zufriedenheit du nutzen
    Mußt du sie halt öfter putzen!

    Essig-Synopse


    zu Apfelessig: siehe Seite A ("a.htm/#Apfelessig")
    Essig - Sauer macht lustig! (Info)

    http://www.cojito.de/

    1. Was ist Essig?
    Essig (franz. Vinaigre = saurer Wein) Essig ist -chemisch gesehen - eine verdünnte wässrige Essigsäurelösung. Essig ist ein flüssiges Würzmittel, dass entsteht, wenn sich Alkohol mit Hilfe von Luft und Bakterien in eine Flüssigkeit mit einem Säuregehalt von 5-15 % umwandelt.
    Grundsätzlich unterscheidet man unter Essig, der durch biologische Gärung gewonnen wird und "Essig aus Essigessenz / Essigsäure", der aus synthetischer Essigsäure durch Verdünnen mit Wasser hergestellt wird, sowie Mischerzeugnisse dieser Produkte.
    Synthetisch gewonnener Essig (Essig-Essenz) enthält neben der Essigsäure keinerlei Inhaltsstoffe und schmeckt daher einfach nur sauer. Anders ist das bei einem Essig, der durch biologische Gärung gewonnen wird: Hier entscheidet v. a. das Ausgangsprodukt, welche Inhaltsstoffe sich später im Essig wiederfinden, da viele Inhaltsstoffe des Ausgangsproduktes während der Essigbildung erhalten bleiben.

    Geschichtlicher Hintergrund:
    Es ist nicht genau überliefert, wer den ersten Essig herstellte, doch die Essignutzung dürfte in die Frühzeit der Menschheitsgeschichte zurückreichen. Natürlichen Essig gab es schon bevor es Menschen gab.
    Essig ist damit neben Salz das älteste Würzmittel und wird schon in der Bibel erwähnt.
    Tatsächlich überliefert ist der Gebrauch von Essig z.B. von den Babyloniern, Assyrern, den Römern und den alten Ägyptern. In 8000 Jahre alten Gefäßen wurden Reste von Essig nachgewiesen. Essig diente anfangs hauptsächlich als (Heil-) Getränk und auch als Konservierungsmittel. So legten die Babylonier ihre Jagdbeute in Essig ein, damit sie länger haltbar blieb. Viele Bakterien und Pilze vertragen das saure Essigmilieu nicht und sterben daher ab.
    Von Hippokrates, dem Urvater der Medizin, wird berichtet, dass er verschiedene Essigarzneien verwendet haben soll.

    In späteren Jahrhunderten machten zahlreiche Weinbauern die Erfahrung, dass sich ihre alkoholischen Produkte, wenn sie nicht luftdicht verschlossen gelagert wurden, in Weinessig verwandelten, der sich nicht nur zum Würzen von Speisen, sondern auch zur Linderung mancher Probleme im Alltag hervorragend eignete. Neben der oralen Anwendung als Arzneimittel wurde Essig auch zum Einreiben oder als Beigabe von Tinkturen verwendet, da man die infektionshemmenden Eigenschaften des Essigs bald erkannt hatte. Im 14. Jahrhundert wurde im französischen Orleans, das damals ein Hauptumschlagplatz für Wein war, in großem Umfang Essig hergestellt, und auch noch heute spielt es eine bedeutende Rolle bei der Essigproduktion. In anderen Städten hingegen bleib die Essigherstellung bis zum 17. Jahrhundert ein reines Nebenprodukt der Wein- und Biererzeugung und wurde erst spaeter zu einem eigenständigen Produktionszweig.

    2. Ernährungsphysiologische Grundlagen
    Essig besteht zu 95 % aus Wasser und hat daher sehr wenige Kalorien (ca. 2 Kalorien pro Esslöffel).

    Nicht pasteurisierter Essig enthält einige wichtige Inhaltsstoffe wie Mineralien, Ballaststoffe, Fruchtsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine. Zusätzlich ist das Ausgangsprodukt von entscheidender Bedeutung: In Branntweinessig sind keine gesunden Inhaltsstoffe enthalten, da schon im Rohstoff Branntwein keine enthalten sind. Ein anderes Bild ergibt sich, wenn zur Herstellung Obst- oder Traubenweine verwendet werden. Dann besitzt der Essig im Grunde die gleichen Inhaltsstoffe wie die Ausgangsweine oder wie der Most, aus dem der Wein vergärt worden ist.

    Den in Apfelessig enthaltenen Inhaltsstoffen (Mineralstoffe wie Kalium, Natrium und Calcium, Wirkstoffe wie Vitamin A, C und B sowie Fruchtsäuren und der lösliche Ballaststoff Pektin) werden häufig folgende Wirkungen zugesprochen: Hilfe bei Akne,
    Hilfe beim erwünschten Gewichtsverlust,
    Hilfe bei Atemwegsbeschwerden,
    Hilfe bei Fieber,
    Hilfe bei Hautverletzungen ...

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung merkt dazu an, dass ein Grossteil dieser Wirkungen wissenschaftlich nicht nachzuweisen ist. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernaehrung kann das Wohlbefinden nach dem Verzehr von einem Glas Wasser mit Apfelessig und Honig folgende Ursachen haben:

    * eine psychologische Wirkung: Man fühlt sich wohler, da man überzeugt ist, dass diese Mischung aus Apfelessig, Honig und Wasser eine positive Wirkung entfaltet.

    * bei einem Mangel an Magensäure kann es nach der Nahrungsaufnahme zu einem Völlegefühl kommen, welches durch die Gabe von Säure, in diesem Fall der Essigsäure, gemindert werden kann.

    * Der Verzehr von Essig regt den Speichelfluss an und wirkt daher verdauungsfördernd. Die Hauptbedeutung von Essig basiert jedoch auf dem Genusswert infolge seiner Würzkraft.

    3. Essigherstellung:
    Essig entsteht durch die spontane Gärung von Alkohol, wenn er Luft und Mikroorganismen ausgesetzt wird, wodurch sich auf der Oberfläche ein graür Belag bildet. Dieser Belag sinkt nach und nach zu Boden und wird zu einer gallertartigen Masse, die man als "Essigmutter" bezeichnet.

    1. Orleansverfahren: Beim traditionellen Orleansverfahren wird der Wein in Eichen-oder Steingutfässer gefüllt, in denen noch Essigmutter vom letzten (oder vorletzten) Gärungsprozess enthalten ist, und einige Wochen - manchmal bis zu 6 Monate - gären gelassen.
    Danach wird der Essig abgegossen, filtriert und abgefüllt. Diese Methode ist ein fortlaufender Prozess, indem der vom Boden abgegossene Essig immer wieder von oben durch neuen Wein ersetzt wird. (Da der Essig nicht pasteurisiert wird, kann sich nach eine Zeit eine Essigmutter in der Flasche bilden.) Essig, der in Holzfässern reift, ist durch das entstehende feine, blumige Aroma (Bildung von Estern) in der feinen Küche sehr geschaetzt.

    2. Schnellessig- oder Rieselverfahren: Bei diesem Verfahren wird der Herstellungsprozess verkürzt. Dies geschieht durch Buchenspäne auf Siebböden, durch die der Wein "rieselt". Aufgrund der grossen Oberfläche der mit Essigbakterien versehenen Holzspäne erfolgt eine schnelle Vergärung von Wein zu Essig.

    3. Synthetische Herstellung: Essigsäure kann auch synthetisch (ohne Anwesenheit von Bakterien) durch Oxidation von Acetaldehyd oder anderen Kohlenwasserstoffen hergestellt werden.
    Essigessenz ist eine 25% Essigsäurelösung in Wasser, riecht stark stechend und darf nicht unverdünnt benutzt werden.
    Essigherstellung zu Hause: Weil die Essigherstellung sehr aufwendig und kompliziert ist, empfehle ich das Aromatisieren von gekauftem Essig mit Kräutern und Gewürzen:
    Kräuteressig selbstgemacht:
    * Auf 1 l Essig rechnet man 100 g frische Kräuter. Sie werden als ganze Zweige oder Blätter in saubere Gefässe (mit weitem Hals) gegeben und mit einem guten Weinessig übergossen. Jetzt müssen die Flaschen etwa 14 Tage auf einer sonnigen Fensterbank "reifen".
    Danach können die Kräuter in den Flaschen bleiben oder auch entfernt werden.
    * Will man das typische Aroma nur eines Krautes, wählt man zum Beispiel Basilikum oder Estragon. Für würzig-aromatischen Kräutergeschmack muss man kombinieren. Ein Kräuteressig kann dabei folgende Zutaten enthalten: Estragon, Zitronenmelisse, Basilikum, Dill, Thymian und Borretschblüten, Pfefferminze, Rosmarin und Tripmadam.
    * Je nach Geschmack können folgende Zutaten den Kräuteressig abrunden: Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Senfkörner, Zwiebeln und Knoblauch.

    4. Essig in der Küche
    Essig dient als Würzmittel, Konservierungsstoff und Dressingzutat.
    Ausserdem nutzt man Essig in der Küche z.B. zur Reinigung (Essigreiniger) oder zum Entkalken einiger Haushaltsgeräte, z.B.des Wasserkochers.

    Vor nicht allzu langer Zeit war das Standartsortiment an Essig im Supermarkt noch sehr begrenzt. Allerdings hat sich im Zuge der gestiegenen Aufmerksamkeit für die verschiedensten Öle auch der Essig
    allmählich mehr Raum erobert. Es lohnt sich auch in speziellen Essig- und Ölgeschäften auf Essig-Entdeckungsreise zu gehen. Dort findet man exotische Essige wie z.B. Feigenessig, vergoren aus reinen Feigen oder besondere Rebsortenessige bis hin zu Essigen, die als Aperitif getrunken werden.

    Hier ein Überblick über einige Essigsorten

    www.lemenu.de/ - Informationen zum Geniessen und Kochen

    Die Vielfalt des Essigs
    Wir gebrauchen Essig für Salat-Dressings, zum Marinieren, zum Einkochen.
    Aber was ist eigentlich Essig, woher stammt er, was macht ihn aus? Wir sind diesen und anderen Fragen nachgegangen. - Entdecken Sie mit uns die Vielfalt des Essigs!
    Essig wird immer benutzt - mal mehr, mal weniger, und zu den unterschiedlichsten "Anlässen".
    Essig wurde immer schon benutzt - die ersten Belege stammen von den Ägyptern und Babyloniern.

    Kurze Geschichte des Essigs
    Im Altertum wurde ganz einfach Bier oder Wein an warmen, sonnigen Tagen offen stehen gelassen. Dort wurde der Essig sowohl als Würze als auch als Heil- und Konservierungsmittel angewendet. Eine Mischung aus Wasser und Essig als durstlöschendes Getränk ist beispielsweise auch aus der Bibel bekannt. Essig war über einen sehr langen Zeitraum eines des Mittel, mit deren Hilfe Lebensmittel über einen längeren Zeitraum haltbar gemacht werden konnten - bis der Kühlschrank und die Tiefkühltruhe dies im 20. Jahrhundert übernahm. Essig gehörte aufgrund seiner abschwellenden Wirkung zu den Heilmitteln, Riechfläschen wurden mit Essig gefüllt, im Mittelalter wurde er gegen Hexerei, schlechte Laune und Appetitlosigkeit eingesetzt. Sogar bei Geldmangel wurde der Essig, gemischt mit Zucker, herangezogen.

    Wie entsteht Essig?
    Essig entsteht bei der Vergärung von Alkohol durch Essigbakterien. Jeder Alkohol, der offen an der Luft steht, wird irgendwann zu Essig, da sich die Essigbakterien überall in der Luft befinden. Will man nun kontrolliert Essig herstellen, so benutzt man die sogenannte Essigmutter, die gallertartige Bakterienansammlung, die sich während der Vergärung an der Oberfläche absetzt. Diese Essigmutter wird beispielsweise in Reformhäusern angeboten. Bei der Herstellung in grösseren Mengen gibt es im Wesentlichen drei Verfahren:

    * Verfahren 1: Wein (oder ein anderes alkoholisches Getränk) wird in Fässern unter Zufuhr von Luft vergoren. Die entstehende Essigsäure setzt sich am Boden ab, wird abgezapft und durch "frischen" Alkohol ersetzt. Dieses Verfahren, "Orleansverfahren" genannt, ist das aufwendigste.
    * Verfahren 2: Das zweite Verfahren ("Submersverfahren") ist wesentlich schneller. Hierbei wird ständig Saürstoff in einen Tank gepresst, welcher gefüllt ist mit Alkohol, der mit Essigbakterien geimpft wurde. Nach dem Ende der Gärung wird die Essigmutter herausgefiltert.
    * Verfahren 3: Billige Essigsorten werden nach dem dritten Verfahren hergestellt. Hierbei rieselt der Alkohol über mit Essigbakterien geimpften Holzspänen.

    Essigsäure kann ebenfalls synthetisch gewonnen werden. Beispiele hierfür sind Speiseessig oder Essigessenz.

    Was bewirkt Essig?
    Essig bewirkt zunächst einmal, dass Fett verträglicher, also bekömmlicher, wird. Die Säure im Essig hilft dabei, das Fett aufzuspalten und die Verdauung für den Körper zu erleichtern.
    Feine Essigsorten liefern auf der kulinarischen Seite nicht nur Säure, sondern viele weitere Aromen, die das Essen bereichern. Probieren Sie einmal, eine Bratensauce mit einem feinen Essig abzuschmecken - sei es nun Aceto Balsamico, Rot- oder Sherryessig. Sie werden überrascht sein! Selbst eine "normale" Nudelsauce wird durch Essig zu einem Erlebnis.

    Welche Essigsorten gibt es überhaupt?
    Um Ihnen einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Essig-Welt zu geben, haben wir einige Sorten ausgewählt.
    Aceto Balsamico Tradizionale
    ...ist der König des Essigs. Der teürste Essig ist aufwendig in der Herstellung und mindestens 12 Jahre alt, wenn er in den Verkauf kommt. Für die Herstellung wird der Most einer bestimmten Traubenart durch Einkochen konzentriert und in riesigen Fässern zu Wein vergoren. Anschliessend wird der Wein mit Hilfe von Essigbakterien in Essigsäure umgewandelt und mehrere Jahre in Fässern gelagert. Dabei wird er immer wieder in kleinere Fässer umgefüllt, da ein Grossteil verdunstet (aus 25 Litern Most entsteht nur 1 Liter Aceto Balsamico Tradizionale!). Die genaü Herstellung ist das Geheimnis der Familien. Anschliessend wird er in Flacons abgefüllt.
    Verwendung: Tröpfchenweise über Carpaccio, Salat oder Trüffelgerichte.
    Harmonisiert mit: erstklassigem Olivenöl oder Haselnussöl.
    Aceto Balsamico di Modena ...ist wesentlich preiswerter als der Aceto Balsamico Tradizionale. Er wird in Tanks oder auch in Holzfässern hergestellt und danach für ein paar Jahre in Holzfässern gelagert. Gut gereifte Balsamicos erkennt man an der Reifezeit auf dem Etikett.
    Verwendung: kräftige Blattsalate (z.B. Feldsalat), Tomatensalat, Saucen, Braten, Marinaden.
    Harmonisiert mit: erstklassigem Olivenöl
    ACHTUNG: Da die Namen Aceto Balsamico oder Balsamessig nicht geschützt sind, kann es sich auch um einen mit Zuckercouleur gefärbten Weinessig der einfachsten Herstellung handeln!
    Apfelessig Wird aus vergorenem Apfelmost hergestellt. Das Aroma ist in der Regel fruchtig-herb und wenig saür. - Der Apfelessig aus der Steiermark (Österreich) wird nach einem ähnlichen Prinzip hergestellt wie der Aceto Balsamico und dadurch eine sehr feine Note bekommt.
    Verwendung: Kopfsalat, Möhren-, Apfelsalat, Marinade, gekochtes Gemüse; auch in der Naturmedizin
    Branntweinessig Der preiswerteste und einfachste Essig. Hergestellt aus Kartoffel-, Rüben- oder Kornbranntwein im Schnellverfahren (Verfahren drei). Er schmeckt nur saür (keine weiteren Aromen).
    Verwendung: Immer dann, wenn für das Aroma Gewürze oder Kräuter eingesetzt werden.
    Essigessenz ...ist mit Wasser verdünnte Essigsäure (synthetische Herstellung). Pro 100 ccm enthält sie zwischen 50 und 80 Gramm reine Essigsäure. VORSICHT: Sie riecht sehr stechend und ist ätzend!
    Verwendung: Vor der Verwendung in der Küche muss Essigessenz stark verdünnt werden.
    Kräuteressig ...ist in der Regel ein Weissweinessig, der mit Hilfe von verschiedenen Kräutern aromatisiert wurde.
    Verwendung: ...hängt davon ab, welche Kräuter verwendet wurden.
    Reisessig ...wird aus Reiswein (Sake) hergestellt. Japanischer Reisweinessig ist klar und hat einen milden Geschmack, wohingegen chinesischer Reisweinessig dunkelbraun ist und sehr kräftig schmeckt. Thailändischer Reisweinessig ist ebenfalls klar und mild.
    Verwendung: Marinade (China, Thailand), Saucen (China, Japan), Sushi (Japan).
    Rotweinessig
    ...wird aus trockenem Rotwein hergestellt, hat ein sehr kräftiges Weinaroma und etwa 7% Säure. Bei teuren Sorten wird die Rebsorte auf dem Etikett genannt.
    Verwendung: Feld-, Kohlsalaten, Marinaden für Braten
    Sherryessig ...hat ein sehr konzentriertes Aroma mit etwa 8% Säure und eine ausgeprägte Restsüsse. Der Restalkoholgehalt liegt bei etwa 1%. Faustregel: Je dunkler der Essig, desto intensiver das Aroma.
    Verwendung: sparsame Verwendung bei kräftigen Blattsalaten, Tomatensalat, Marinaden
    Weissweinessig ...wird aus trockenem Weisswein hergestellt, hat ein sehr kräftiges Weinaroma und etwa 7% Säure. Bei teuren Sorten wird die Rebsorte auf dem Etikett genannt. Weissweinessig ist milder als Rotweinessig.
    Verwendung: Blattsalat, Spargel-, Nudelsalat, Marinaden

    Häusliche Essigbereitung

    Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg/Dr. G. Röhrig
    E-Mail: Guenter.roehrig@lvwo.bwl.de

    Noch bevor es den Menschen gab, hat es bereits Essig gegeben. Er konnte genau wie der Alkohol, der in vollreifen, verletzten Früchten von alleine entstehen kann, gleichfalls in der Natur entdeckt werden.
    Zürst war der Alkohol, dann kam der Essig, so könnte man es formulieren, denn unter geeigneten Bedingungen entsteht der Essig stets aus Alkohol.

    Überliefert ist der Gebrauch von Essig z.B. von den Babyloniern, Assyrern und den Ägyptern.
    Schon damals schätzten die Menschen die erfrischende Wirkung von Essig. Auch in der Bibel wird beschrieben, dass man Jesus während der Kreuzigung einen Schwamm mit Essig an die Lippen presste, um seine Pein ein
    wenig zu lindern. Sogar eine Art Essigbier ist von den Ägyptern bekannt. Schon die Babylonier entdeckten den Essig als Heilgetränk und als Konservierungsmittel. Sie legten ihre Jagdbeute in Essig ein, damit sie länger haltbar blieb.
    Die für den Verderb verantwortlichen Bakterien und Pilze vertragen das saure Essigmilieu nicht und sterben daher ab.

    Essigarten:
    1. Gäressig

    Wie die Bezeichnung schon sagt, entsteht er durch eine zweite Gärung aus einer alkoholhaltigen Flüssigkeit. Dies kann entweder ein guter Obstwein aus Äpfeln, ein Fruchtwein z.B. aus Himbeeren oder ein Traubenwein sein. Wichtig ist prinzipiell die Fehlerfreiheit des Ausgangsprodukts, da aus einem fehlerhaften Wein kein guter Gäressig entstehen kann.
    2. Ansatzessig
    Hierbei wird ein möglichst neutraler Essig, z.B. ein Weißweinessig, mit Früchten versetzt, die dem Essig ihr arttypisches Aroma und Färbung geben. Eine Aromatisierung kann auch durch Kräuter und Blüten erfolgen. Die frischen oder getrockneten Kräuter werden mit einem harmonisierenden Essig übergossen und nach einer bestimmten Standzeit wieder entfernt. So lassen sich Essige gewinnen z.B. mit Basilikum, Knoblauch, Lorbeer, Zwiebel, Bärlauch, aber auch Holunderblüten oder junge Tannenspitzen können Verwendung finden.

    Essigbildner
    Die Entstehung von Essig ist ein natürlicher, biochemischer Umwandlungsprozess, der durch Bakterien erfolgt. Alkohol (Ethanol) wird dabei zu Essigsäure umgewandelt. Bei der industriellen Essigherstellung werden Acetobacterarten eingesetzt, die in Essigfermentern, den sogenannten Acetatoren, bei optimalen Gärbedingungen innerhalb weniger Tage Essig bilden.

    Essigmutter
    Unter dem Namen „Essigmutter" verbergen sich aktive Essigbakterien, die bei der Essigherstellung im Kleinmaßstab als „Impfstoff" dienen. Im Gegensatz zu den industriellen Essigbakterien sind sie mit Schleimbakterien vergesellschaftet, so dass eine schleimhaltige, gallertartige Masse vorliegt. Die Essigbereitung mit einer Essigmutter wird auch als traditionelle Methode bezeichnet. Nachteilig ist, dass sie sehr zeitaufwendig ist.

    Essig selbstgemacht
    Wer Essig selbst herstellen möchte, benötigt zürst ein möglichst bauchiges Gefäß, wie z.B. ein 2-Liter Gurkenglas, damit die Flüssigkeit eine möglichst große Oberfläche bilden kann und damit möglichst viel Luft an die vergorene Flüssigkeit herangeführt wird.

    Das Gefäß wird zur Hälfte mit Wein befüllt, der nicht mehr als 5-6% Alkohol, also z.B. verdünnter Traubenwein, enthalten sollte. Die schweflige Säure, die zur Haltbarmachung des Weines dient, wird auf diese Weise verdünnt, so dass es zu keiner Hemmung der Essigbakterien mehr kommen kann.

    Zum Starten der Essigbildung gibt man am besten eine frische Essigmutter zu. Es gibt die Essigmutter-Kultur im 100 ml Fläschchen zu kaufen oder man bezieht sie von privaten Essigerzeugern.

    Das befüllte Gefäß wird mit einem Abtrockentuch abgedeckt und mit einer Schnur oder einem Gummiband gesichert. Die Lagerbedingungen sollten möglichst warm sein, also bei 25 bis 28 ºC liegen.

    Auch ein gelegentliches Umschütteln innerhalb der ersten Tage ist förderlich für die Essigbildung. Bei einer aktiven Essigmutter bildet sich nach 1 bis 2 Wochen eine dünne Haut an der Oberfläche und es riecht säürlich. Geht die Essigbildung gut voran , kann auf eine größere Menge umgestiegen werden, also Zugabe des Ansatzes zu 5 Liter Wein.

    Eine Kontrolle der Essigbildung durch Messung des Gesamtsäuregehaltes wäre natürlich wünschenswert, ist aber nur im Weingut denkbar, da die Gerätschaften dort bereits vorhanden sind. Zur Ermittlung des Essiggehaltes in g/l multipliziert man den Gesamtsäuregehalt mit 0,8.

    Mit der Zeit wird die Haut immer dicker, so dass ein Teil der Zellmasse entfernt werden muß, wobei eine gute Entleerung des Gefäßes hilfreich ist. Die Essigmutter wird in ein Tuch gegossen und anschließend von Hand ausgedrückt, um den Restessig zu gewinnen.
    Kommt es zu einer schwachen Essigbildung, kann die Zugabe von Essignährsalzen hilfreich sein.
    Zu Ende der Essigbildung treten verstärkt Estertöne auf, ähnlich dem sog. UHU-Ton, der sich aber durch eine Nachlagerung des Essigs abbaut.

    Nimmt der Säuregehalt nicht weiter zu, kann der Essig zum Beispiel über einfache Kaffeefilter oder größere Faltenfilter filtriert werden. Bei der fachgerechten Essigherstellung wird der Essig steril filtriert, um die Bakterien zu entfernen bzw. auf 80 ºC erhitzt, um sie abzutöten.

    Die Essigherstellung mit einer Essigmutter ist relativ zeitraubend, da sie mehrere Monate in Anspruch nehmen kann.

    Essige zählen sicherlich zu den gesündesten Nahrungsmitteln. Sie lassen sich zum Verfeinern von Speisen, zum Anrichten von Salaten, als Einlegessig, als Trinkessig und letztendlich auch als Haushaltsmittel zum Desinfizieren und Reinigen einsetzen.

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