Essigbibel/Essigfibel
vom "Essigparre"


Von A bis Z -

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-26-XXVI-Z- -Z-XXVI-26-

Zucker braucht der Essig mein,
denn der soll zum Starten sein-
Am Zucker sparen- grundverkehrt!
Mein Essig braucht ihn, denn Zucker vergärt.
Drum laß für Früchte, Kräuter, Blüten
ich erstmal mir den Zucker sieden-
zu Läuterzucker, der da klar
wie sonst es beim Likör auch war
Ot mache ich mir auf die Schnelle
mit Zucker- geröstet- Karamelle-
und dieses Rösten- leicht- bringt schon
farblich feinsten Bernsteinton
Zuckersirup, der so schmeckt fein-
läßt gut gären mir den Wein
-gibt auch mancher Früchte Saft
für die Gärung rechte Kraft
Denn oft fehlt die nötige Süße
deinem Essig aus Gemüse
außerdem ist garantiert,
daß dem Essig nichts passiert-
denn neben des Essigs starker Kraft
konserviert des Zuckers Saft.
So machen es schon unsre Alten:
Um die Kräfte zu erhalten,
legten sie in Sirup ein
Früchte, Kräuter, Blüten fein-

In alten Schriften ist zu lesen,
wie es einstens sei gewesen
bei Leuten, deren Kräuterkunst
stand beim Volk in großer Gunst.
Aus Bergzabern - ein berühmter Mann,
schrieb nieder einst, was man machen kann.
Taberna montis -die Stadt von den Römern genannt-
Drum als Tabernaemontanis geehrt und bekannt,
schrieb nieder zum Sirup aus Veilchen und Rosen,
deren Kraft zuvor zerstoßen
und so den Jungen und den Alten
auf lange, lange Zeit erhalten
- geschmacklich eine wahre Pracht.
Und da hat sich wer die Mühe gemacht,
-stellt sie- ich find das lieb und nett-
von A bis Z ins Internet

Doch keiner mög über einen Essig schimpfen,
den mit "Zeter" man tat impfen-
wenn auch am Zucker spar`n verkehrt!
... zumal der Zucker auch noch gärt-
und einen Essig gut gesüßt,
mancher doppelt gern genießt.
Doch "zeter-" beimpft macht doppelt munter
Riesling, Silvaner und Weißburgunder.

So braucht vier Dinge der Essig mein,
wenn der soll vollkommen sein-

  • zum Starten eine gute Essigkultur
  • .... und Pflanzen, Früchte der Natur
    nebst Wurzeln, Kräuter, Blüten,
    die da von erster Güten-
  • ... und Wein, der ist mir gut und recht,
    sofern die Qualität nicht schlecht-
    auch Saft vom Apfel, der zwiefach vergärt,
    was dann eine Zeitlang währt-
    Drum ... was mit Händen zu greifen:

  • reichlich Zeit zu solch Gären und Reifen!
    Aus dem Kräuterbuch
    von Jacobus Theodorus Tabernaemontanus
    - Vorwort des Verlegers.

    Durchleuchtige/ Hochgeborne Fürstin/ gnädige Fraw/ Es haben die Alten wol und weisslich geschrieben/ dass der einige Allmächtige Gott/ von den Menschen auff dreyerley Weiss geehret und gelobet werde. Erstlich durch heysame Lehr/ gute Gespräch/ und durch allerley Lobgesäng. Demnach durch ein gottseliges und Gott wolgefälliges Leben/ auch ehrbaren/ und wo müglich/ unsträfflichen Wandel. Und zum dritten/ durch Betrachtung seiner herrlichen Geschöpffen/ will dieselbige uns allezeit sein göttliche Krafft/ unerforschliche Weissheit/ und sein vätterliche Güteund Fürsehung für Augen stellen/ damit wir also zu embsiger/ und ohnnachlässiger Danckbarkeit gereitzt werden

    Under diesen dess Allmächtigen Geschöpffen/ werden nicht under die geringsten gezehlet die jenigen/ welche an dem dritten Tag der Erschaffung sich am ersten auss der Erden erzeiget/ da Gott sprach: Es lasse die Erd herfür grunen Grass unnd Kraut/ das sich besame: und fruchtbar Holtz/ da ein jegliches auch seiner Art Frucht trage/ und habe seinen eignen Samen bey jhm selbs auff Erden. Daher dann so viel und mancherley Art von Bäumen und Kreutern den Erdboden zieren/ so von dem Allmächtigen mit manigfaltigen Tugenden und Wirckung uns armen Menschen zu guten begabet: also dass kein Kreutlein so schlecht/ oder unachtbar/ das nicht sein nutzbare Tugendt habe.

    Derhalben der allerweiseste König Salomon/ diese sonderbare Gnad Gottes ohne zweiffel zu Gemüht führende/ hat geschrieben von Bäumen unnd allerley Kreutern: ja wie die Geschrifft redet/ von Ceder an zu Libanon/ biss an den Hysop der auss der Wandt wachset: welche Bücher/ so sie noch vorhanden weren/ würden sie uns ein sonderbarnen Nutz bringen. Dess weisen Königs löblichen Exempel nach/ haben viel Keyser/ König/ Fürsten und Herren/ die Erkundigung der Kreutern sonderlich geliebet/ also dass auch etliche Kreuter so sie erfunden/ von jhnen den Namen bekommen/ unnd noch behalten. Ja auch Fürstliche Weibspersohnen sich darüber bearbeitet/ also dass auch das Kraut Beyfuss/ so menniglich wol bekannt/ von der Königin Artemisia erfunden/ noch heutiges Tags Artemisia genannt wirdt. Unnd haben also die Erkundigung der Eigenschafften der Kreutern/ nicht allein den Aertzten/ denen es billich zustehet/ wo sie jhren Krancken trewlich und nutzlich zu Hülff kommen wöllen/ gelassen/ sondern sich darinn belustiget/ auch mit grossem Unkosten schöne Gärten gepflantzet/ wie dann noch heutiges Tages von vielen fürnemmen Potentaten geschicht/ die sich nicht allein darmit sehr belustigen/ sondern auch andere so damit umbgehen/ mit sonderer Gnad und Hülff befürderen. Man schreibt von Euace/ welcher ein König der Arabier gewesen/ dass er mit eigener Handt die Kreuter abgerissen unnd gemahlet/ unnd also ein gross Buch dem Keyser Neroni zu einer Verehrung uberschicket habe.



  • Alles schon mal da gewesen:
    Anno 1625 ist zu lesen
    daß Läuterzucker man karamellisierte,
    und folgendes dabei probierte:
    mit
  • Zimt,
  • Veilchen und
  • Rosen-
    mit Zucker gut zerstoßen,
    daß man seine Kräfte wecket:
    mit Zitronen abgeschmecket.
    Doch ein wenig guten Essigs statt dessen genommen,
    das wär dem Ganzen auch gut bekommen.
    Doch warum- so wäre zu berichten,
    nicht tun das eine - ohne darob zu verzichten,
    auf die heilsam Kraft von Limonen
    oder eingezuckerten Zitronen,
    denn deren wirksam Vitamin C
    vertreibet manches Ach und Weh

    aus des Tabernaemontanis
    Sirup-Rezeptur

    KANDISZUCKER / ZUCKERCKAND
    Saccharum canditum

    VON DEM ZUCKERCANDIT.

    nach http://www.kraeuter.ch/
    Vorliegendes Kräuterbuch
    -gewidmet der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Julianae Ursulae/ Landtgräffin zu Sausenberg/ u. geborne Wild unnd Rheingräffin/ Gräffin zu Salm/ und Frawen zu Bisingen/ Meiner gnädigen Fürstin und Frawen-.beinhaltet ca.1600 Seiten und beschreibt über 3000 Gewächse.

    Zimmetcanditzucker.
    SACCHARUM CANDUM CINNAMOMINUM.

    Man kann ein herrlichen und fast anmütigen Canditzucker machen/ allerdings wie man den obbemelten zu bereyten pflegt/ außgenommen daß man an statt deß gemeinen wassers gedistilliert Zimmatwasser nemme den Zucker darmit zu vermischen/ und gehet damit und allerdings wie oben davon gemeldet worden ist. Dieser Canditzucker ist in kalten Gebrechen der Brust unnd deß Magens fast dienlich/ machet wol außwerffen/ stärcket das Hertz/ Brust/ Lungen unnd Magen/ auff alle weiß gebraucht.

    Blauwer Canditzucker oder Veielcanditzucker.
    SACCHARUM CANDUM COERULEUM SEU VIOLACEUM.

    Es wird auch ein schöner$ durchsichtiger$blauwer Canditzucker von dem Safft der blauwen Mertzenviolen auff folgende weiß gemacht: Nimb deß allerschönsten Maderyzuckers neun Pfund von zwölff Untzen/ oder sechs Pfundt zu xvi. Untzen/ daruber schütt so viel gedistilliert Mertzviolenwasser/ daß man den Zucker darmit zerlassen kann zu einem Syrup/ den laß sieden biß daß er fleuhet unnd man Täfflein darauß giessen möchte/ als dann geuß darzu xxxvi. Untzen frischen Mertzenviolensaffts von abgepflückten Violen/ wol gestossen unnd mit gedistilliert Violensafft außgepreßt/ laß widerub ein wenig sieden zu bequemer dicke/ den giesse darnach in ein zugericht jrrdin verglasurt Gefäß mit den Thänninen oder Dosenbäumen viereckechtigen Stecklein/ wie oben darvon gemeldet ist/ unnd handel gleichfalls damit/ so findestu ein sehr schönen Veielblauwen Canditzucker/ so du aber den schön durchsichtig und wolgeferbt haben wilt/ so thu zu dem obgemelten Violenwasser etliche tröpfflein Lemonen oder Citrinatsafft. Dieser Zucker dient wider den Husten und alle Gebrechen der Brust unnd Lungen von Hitz verursachet gleich wie der Violensyrup.

    Rosencanditzucker.
    SACCHARUM CANDUM ROSACEUM.

    Dieser Canditzucker wird von Maderyzucker/ gedistilliertem Rosenwasser unnd außgepreßtem Safft der roten Zuckerrosen bereytet/ allerdings wie der Violencanditzucker/ unnd er wirdt schön roth unnd durchsichtig/ sonderlich wann man ein wenig Citronen oder Limonensafft mit dem Zucker vermischt. Dieser Canditzucker ist zu allen Kranckheiten dienlich/ darzu der Rosensyrup oder Rosenzucker gebrauchet wird.
    So man auß dem Safft der Leibfarben Rosen ein Canditzucker machet/ also daß man den Zucker allein mit dem Rosensafft zerlässet/ und dann etliche Tröpfflein Citronen oder Lemonensaft darzu thut/ so wird der Canditzucker schön/ durchsichtig/ Leibfarb/ und bekommet darvon ein purgierende Krafft/ ist eine edle Artzeney vor blöde Menschen unnd junge Kinder/ sie damit zu purgieren.


    Zimt-Kirsch
    -> siehe Fruchtessige

     

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